Was für ein kurioses Jahr ist da zu Ende gegangen. Eins, dass diesen Blog nicht nur einmal lahm gelegt hat – weil sich einfach alles überschlug. Ein Jahr das mich viele Nerven kostete und doch so schön war. Aber ich will vorne anfangen, bei meinem ersten Jahresrückblick…

Frühling

Frühling und Ostern

Eigentlich startete alles ganz ruhig. Der Januar und Februar waren „wie immer“. Das Wetter im Rheinland eher regnerisch grau als winterlich weiß, aber gut, daran habe ich mich nach über 30 Jahren die ich hier nun – mit Unterbrechung – lebe wohl gewöhnt. Der März war es, der es in sich hatte.

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Wir starteten in den Lockdown in tatsächlicher Quarantäne. Freiwillig. Familienmitglieder die wir am Wochenende noch gesehen hatten waren pünktlich zum Lockdown aus dem Skiurlaub wieder gekommen und einer ihrer Begleiter dort war positiv getestet worden. Grund genug bei einem noch total unbekannten Virus einfach mal zu Hause zu bleiben. Die KiTa war nun eh geschlossen, mein Arbeitgeber hatte Home Office angeraten und auch Mausebärs Papa arbeitete von zu Hause. Da wir das Glück haben in der Nähe der Familie zu sein gingen andere für uns einkaufen.

Am Ende war ich fast das ganze Jahr im Home Office – das hätte ich mir im März nicht ausgemalt.

Ganz ehrlich: Es war nicht immer einfach. Viel Arbeit musste erledigt werden, wenn das Kind im Bett war – der Blog blieb, bis auf den tatsächlich recht erfolgreichen Artikel zu Missgunst und Missverständnissen in Corona Zeiten, relativ leer. Dank des schönen Wetters konnte M. viel im Garten spielen und sie machte riesige Fortschritte in Motorik und Sprache. Rückblickend bin ich froh so viel Zeit in dieser Phase mit ihr verbringen zu können.

Der Sommer

Das Chiemgau ist wunderschön

Im Juni hätte es dann für uns nach Spanien gehen sollen. Wir hätten sogar gedurft und gekonnt, und haben es dann doch abgesagt. Warum? Weil die KiTa gerade wieder aufgemacht hat und wir M. nicht weiter von ihren Freunden fern halten wollten. Nochmal drei Wochen nur mit Mama und Papa? Nein, dann lieber Urlaub im Garten und das Kind wieder in der geliebten KiTa. Dafür haben wir einiges am und im Haus geschafft. Nun gut: Nicht alles, die Terrasse ist immer noch nicht fertig. Aber wer ein altes Haus kernsaniert muss sich mit sowas wohl abfinden. Immerhin sind wir drinnen fertig und endlich hängen Bilder von unseren tollen Reisen.

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Da der Mausebär wieder in die KiTa ging hatte auch ich – teils sogar im Büro – meinen geregelten Arbeitsrhythmus zurück. Und da sonst Abends nicht viel los war, konnte ich mich wirklich gut um meinen Blog kümmern. Im Sommer konnte ich so nicht nur viele tolle Bücher vorstellen und eine neue Artikel Reihe zum Thema Finanzen für Mütter starten sondern mir auch endlich die Zeit nehmen den Blog zu bewerben und Leser zu finden. Und es hat wirklich prima funktioniert. Mehr noch: Ich habe mein eigenes Trainings- und Ernährungs-Journal entwickelt. Zwei Notizbücher für deine Trainingseinheiten und Bestleistungen sowie zur Planung deiner Ernährung um deine Ziele zu erreichen. Beide sind super angenommen worden und das hat mich wahnsinnig stolz gemacht.

Der Königssee

Im September konnten wir dann auch unseren Urlaub nachholen. Nicht in Spanien. Auch nicht in Südfrankreich wie zwischendurch geplant. Aber in Bayern. Dank geht an meine Tante, in deren Haus wir 2 Wochen wohnen durften. Es war entspannt, es war sonnig, wir waren viel wandern und M. hat sich brav von uns in der Kraxe auf Berge und um Seen schleppen lassen, so dass wir richtig was vom Chiemgau gesehen haben.

Insgesamt war der Sommer recht unbeschwert und dafür bin ich sehr dankbar. Ja, wir hatten viel weniger Kontakt zu unseren Freunden – kein Sommerfest, keine Grillparty, wenige Ausflüge an den Badestrand oder in den Zoo – aber alles in allem war trotz Maske und Abstand die Sorge fast verschwunden. So sehr, dass der Winter mich doch recht brutal auf den Boden der Tatsachen zurückholte.

Es wird kälter

Jahresrückblick 2020 2020, corona, Jahresrückblick

Im Herbst kam dann doch Corona zurück. Mit voller Wucht. Die Inzidenzzahlen stiegen, ich war wieder Vollzeit im Home Office, der Schatten eines Lockdowns schwebte über NRW. Da Kinder – logischerweise – bei den kleinsten Husten- oder Fieber-Symptomen zu Hause bleiben müssen, wurde auch die Arbeit wieder schwieriger mit der allgemeinen Gesellschafts- und Familienlage zu vereinbaren. Unsere Familie hat uns hier wirklich sehr geholfen, da wir beide Vollzeitberufstätig sind. Bei mir hat auf eine völlig untypische Art im Dezember auch nochmal richtig „die Hütte gebrannt“ auf der Arbeit, weil so viele neue spannende aber auch herausfordernde Themen auf uns eingeprasselt sind.

Leider hatte M. dann ab Anfang Dezember solch einen Husten, dass sie seit dem nicht mehr in der KiTa war. Sie vermisst sie nun wieder und wir hoffen dass sie bald wieder hingehen kann bzw. dass der Lockdown wenn er verlängert wird (und davon gehe ich aus) keine kompletten Schließungen mit sich zieht.

Entsprechend war es auch hier auf dem Blog ruhiger. Großen Dank an Sarah, die es mir durch ihren Gastbeitrag erlaubte von einem wöchentlichen auf einen zwei-wöchentlichen Rhythmus der Veröffentlichung zu reduzieren. Ohne ihren Artikel hätte ich den wohl auch nicht halten können. Es war einfach alles zu viel. Zum Glück geht das Impfen los – ein Licht am Ende des Tunnels.

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(Side note: Ja, ich würde mich sofort impfen lassen. Insbesondere mit dem mRNA Wirkstoff. Eine absolut geniale Technologie die mich, je mehr ich mich mit ihr beschäftige, immer mehr beeindruckt. Und an alle Muttis: Nein, mRNA hat keinerlei Einfluss auf eure DNA und somit auch nicht auf zukünftige Kinderplanung. Nur für Schwangere ist die Impfung nicht zugelassen. – Wenn ihr mehr Details und Links zur Impfung wollt, lasst es mich in den Kommentaren wissen. Ich habe mir ein großes Arsenal an Links und Erklärungen aufgebaut.)

Fazit

Nicht alles war schlecht mit Corona

Das Ergebnis meines Jahresrückblicks? Es war nicht alles schlecht in 2020. Absolut nicht. Gestern haben wir, inspiriert von einer Freundin, beim Abendessen alles aufgelistet was in 2020 toll war. Als Familie haben wir viel geleistet, sind näher zusammen gewachsen, haben viel spannendes erlebt. Aber es war auch anstrengend – weil es so anders war, weil der Ausgleich den ich mir im Sport oder mal bei einer Pizza mit Freundinnen gönne so stark eingeschränkt war, weil so viel los war und völlig anderen Umständen als wir es gewohnt sind.

Ich weiß nicht wie wir in zehn oder fünfzehn Jahren auf diese Zeit zurückblicken. Vermutlich werden wir uns dunkel daran erinnern wie komisch alles war, wie eingeschränkt. Aber am meisten wird mir wohl in Erinnerung bleiben wie viel ich vom Garten aus gearbeitet habe, in Telefonkonferenzen während ich den Kinderwagen schob oder Präsentationen haltend während eine Hand die Puppe beim Teetrinken spielen halten musste. Denn soviel ich auch manchmal unter der Doppelbelastung geflucht habe: Wir werden vermutlich nicht nochmal so viel so prägende Zeit mit unserem Kind am Stück verbringen.

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Author

36. Mama vom Mausebär. Weltenbummler, fest verankert in und um Köln. Crossfitter und Eishockeyspielerin. Ernährungs-Besserwisser.

11 Comments

  1. Liebe Katharina, welch schöner und besonderer Jahresrückblick.
    Respekt, dass ihr zu Beginn des zweiten Lockdowns freiwillig in Quarantäne gegangen seid. Das hätte sicher nicht jeder gemacht.
    Und toll finde ich auch, dass ihr der Kita-Freundschaften eures Kindes wegen euren Spanien-Urlaub abgesagt habt. Wo sich in diesem Jahr (fast) jeder so sehr nach Urlaub gesehnt hat.
    Besonders gerührt hat mich aber dein „Fazit“, denn ich empfinde es ähnlich. Vieles in diesem Jahr war herausfordernd. Doch ich bin unendlich dankbar für die viele Zeit, die ich mit meinem Kind verbringen durfte. Den Großteil des Sommers haben wir (nahezu) unbeschwert im Garten verbringen dürfen. ♡

    Ich kannte deinen Blog bislang noch nicht, schaue nun aber wohl öfter mal vorbei.

    Herzlichen Gruß
    Anja von STADT LAND WELTentdecker

  2. Hallo Katharina, welch interessanter Jahresrückblick und wie schnell doch das Jahr vorbei gegangen ist. Und ich gebe dir recht, es war nicht alles schlecht / im Gegenteil – es bot auch die eine oder andere Chance, etwas Neues zu wagen. Und letztendlich ist es eine persönliche Einstellung zu den Dingen und man daraus macht.
    Liebe Grüße
    Ute reist

  3. Ja, auch mir ist es aufgefallen: Im Rückblick war das Jahr 2020 alles andere als schlecht. Bei all den Einschränkungen ist das doch wirklich bemerkenswert, finde ich. Wenn ich jetzt aus dem Fenster schaue, ist alles trist und grau. Und auf den ersten Blick war das Jahr 2020 genau das – trist und grau in jeder Hinsicht. Aber Dein Beitrag zeigt ja, dass es eigentlich gar nicht so ist. Lassen wir uns also nicht unterkriegen und schauen wir optimistisch nach vorne. Nicht immer so ganz leicht momentan, aber wir können es ja versuchen.
    LG Renate von Trippics

  4. Liebe Katharina, das ist ein schöner Rückblick und ich finde es gut, dass Du nicht alles nur schwarz siehst, was 2020 passierte! Mir geht es so ähnlich, ich bin über manches auch einfach nur froh. So sind alle meine Kinder trotz Kurzarbeit finanziell abgesichert gewesen, die Enkelkinder haben die fehlende Schulzeit oder das Homeschooling gut gemeistert und alle Famlienmitglieder sind bis jetzt gesund geblieben.
    Trotzdem freuen wir uns auf mehr Normalität 2021. Ich setze auch große Hoffnung in die Impfung!

    LG Antje

  5. Keine leichte Zeit die du mir deinen liebsten durchgemacht habt. Es ist gerade für die kleinen nicht zu verstehen das man Freunde nicht sehen darf. Ich hoffe das es dieses Jahr besser wird und es wieder lockerer wird.
    Bis dahin halte die Ohren steif und lasst euch nicht unterkriegen.

    Liebe Grüße
    Julia

  6. Liebe Katharina,
    danke für Deinen tollen und positiven Jahresrückblick.
    Ja, 2020 war anders und doch interessant. Für die Kleinsten sicher auch schwerer zu verstehen und doch finde ich, sind viele Familien enger zusammen gerückt. Mich hat besonders die Rücksichtnahme beeindruckt, bei Dir z.B. auch, dass ihr für Eure Kleine den Urlaub umgeplant habt. Auch in Deutschland gibt es tolle Ecken zu entdecken, das Wichtigste ist doch die Gesundheit und das wir mit unseren Lieben Zeit verbringen können.
    Super, dass Du so positiv zurück blickst.

    LG Manja

  7. Für mich war 2020 ein fast normales Arbeitsjahr! Home Office gab’s nicht, nur einen Monat Schließung im März und danach ging unter erhöhten Hygienebedingungen alles recht normal weiter! Auch meine Tochter durfte nach einige Zeit wieder zur Schule, als Abijahrgang unerlässlich! Ich hoffe, dass in 2021 wieder alles entspannter wird! Für die Schüler, für die Wirtschaft, für alle, denen Corona in 2020 geschadet hat. Bleibt positiv, es kommen bestimmt wieder bessere Zeiten!

    Liebe Grüße
    Jana

  8. Hallöchen,

    Mensch was war 2020 nur für ein Jahr. Es wird uns wohl ewig in Erinnerung bleiben. Und 2021 macht jetzt nicht den Anschein wirklich besser zu werden, zu mindest nicht die erste Jahreshälfte. Ich bin gespannt. Trotzdem ist es schön zu sehen, was du aus diesem verrückten Jahr gemacht hast.

    Ich wünsche dir alles Liebe für 2021

  9. Ein toller Jahresrückblick. ich finde solche Beiträge immer total interessant. Ich sehe es ähnlich wie du. Es war nicht alles schlecht. Hatte durchaus seine Vor- aber auch seine Nachteile. Trotzdem würde ich die Erfahrungen, die ich in 2020 gesammelt habe nicht missen müssen. Und ich finde, das war das ganz große Plus an 2020, dass wir viel über uns und bestimmt Situationen lernen konnten.

    Allerliebst ♥
    Mona

  10. Liebe Katharina, ein schöner Jahresrückblick 🙂 Schön, dass ihr dann doch noch in Urlaub fahren konntet, trotz Corona – wenn auch nicht nach Spanien, aber immerhin. Und ich hoffe ebenfalls sehr, dass wir in 10 – 15 Jahren tatsächlich über die Corona-Jahre und über die Einschränkungen lachen können, also dass die Pandemie dann überwunden ist, herzlichen Gruß Bettina

  11. Liebe Katharina,
    Ich finde es toll, dass ihr wegen eurer kleinen Maus auf den Sommer-Urlaub verzichtet habt – das hätte sicher nicht jeder. Aber nach so langer Zeit daheim war es für sie sicher schön, wieder Zeit mit ihren Freunden verbringen zu können – und ein bisschen Urlaub hattet ihr dann ja doch, auch wenn es nicht Spanien war. Das Jahr war echt eine Herausforderung. Ich bin genau heute vor einem Jahr nach Kenia gestartet zum Arbeiten, hätte eigentlich bis Mitte April dortbleiben sollen – hätte damals bei weitem nicht erahnt und gedacht, wie das Jahr sich entwickelt.
    Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap

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