Habt ihr schonmal eine Blogparade gesehen oder gar dran teilgenommen? Ich bisher nicht, aber dies wird mein erster Beitrag. Hanna-Sophie vom Blog „Life with Hanna-Sophie“ hat eine Blogparade zum Thema „Meine Sportart, meine Geschichte“ gestartet und versammelt dann Ende März alle Teilnehmer auf ihrem Blog. Ich bin gespannt was für Geschichten zusammen kommen – hier kommt meine. Vom Sportmuffel zum Athlet.

Der Sportmuffel-Teenie

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Basketball – Mein persönliches Kryptonit

Ich weiß nicht, wann es anfing. Ich vermute irgendwann im Gymnasium muss es passiert sein. Ich wusste plötzlich, dass ich total unsportlich war – und somit wollte ich auch keinen Sport mehr machen. Ich wusste das? Ich glaubte wohl, es zu wissen.

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In der Grundschule habe ich noch von Klassenkameraden in mein Abschiedsheft geschrieben bekommen, dass ich gut im Sport sei. Wir sind in der Grundschule viel laufen gegangen, haben geturnt, geklettert. Ich habe Ballett getanzt und war im Spiel & Turnverein, mit Rhönradfahren und Trampolinhüpfen. Crossfit Kids gab es leider noch nicht.

Im Gymnasium drehte sich dann plötzlich alles um Basketball. Die Schule hatte super Mannschaften, tolle Basketball AGs und ausgerechnet mein Sportlehrer war der Basketball Fan schlechthin. Wir machen also kaum was anderes. Ab und zu vielleicht Volleyball oder Völkerball. Und was soll ich sagen: Ballsportarten sind mein Kryptonit. Ich sehe schlecht; vor allem sehe ich nicht dreidimensional – einen Ball fangen zu müssen macht mir Angst. Nicht selten hab ich die Basketbälle auf die Nase bekommen. So saß ich dann mit zerbeulter Brille und Tränen in den Augen am Rand und durfte zu gucken wie die anderen Mädchen, die alle auch noch viel größer waren, sich um Plätze in der Top-Mannschaft bemühten.

Pubertät schlägt Selbstbewusstsein

Vermutlich würden die meisten pubertierenden Mädchen in so einer Situation beginnen an den eigenen Fähigkeiten zu zweifeln. Besonders schlank war ich auch nie – ich fühlte mich moppelig und unfähig. Rückblickend irgendwie Quatsch, denn richtig dick war ich damals nicht. Ich hatte immer schon sehr starke Muskeln und ein breites Kreuz, und beim turnen und Feldhockey spielen in der Schule war ich eine der Besten, in der Tanzschule war ich beliebter Tanzpartner. Bei einem 5km-Lauf in meinem Austauschjahr bin ich sogar spontan 6. geworden… Überzeugt davon, dass irgendwo da draußen vielleicht noch *die* Sportart für mich ist, hat mich das aber wohl nicht. Ich war nie weiter weg davon, mich als Athlet zu bezeichnen.

Und so kam es, dass ich nur noch wenig Sport gemacht habe. Ich bin zwar gern zum Judo gegangen und dort mit dem Rad hingefahren, aber das war in der Oberstufe dann auch zu Ende. In der Ausbildungszeit und während dem Studium war ich immer mal wieder im Fitnessstudio, aber es war wenig Spaß dabei. Während meines MBAs in Madrid habe ich mich daher gar nicht mehr zum Sport angemeldet, und bin vor lauter Sitzen und Feiern (und sehr, sehr wenig schlafen) dann tatsächlich dick geworden. Sportlicher habe ich mich dadurch natürlich nicht gefühlt – im Gegenteil.

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Der Schritt aufs Eis und ins Wasser

Triathlon in Köln - endlich Athlet.
Einfach mal machen – und dann Stolz wie Bolle sein.

Während ich beruflich in Brasilien lebte sollte die Kilos wieder runter, also bin ich wieder ins Fitnessstudio gegangen. Habe dort Gewichte gestemmt und viele Tanzkurse belegt. Die Pfunde purzelten – wenn auch nicht alle – und ich fühlte mich wieder wohler.

Als ich nach ein paar Jahren nach Deutschland zurück kehrte habe ich dann endlich das gemacht, was ich schon lange hatte machen wollen: Ich habe mich in Köln zum Eishockey angemeldet. Ich habe es sogar bis zum Kapitän der dritten Mannschaft geschafft, weil ich einfach gern trainiert habe. Gute Eishockeyspielerin bin ich nie geworden – aber eine gute Athletin. Ausdauer, Biss, Motivation. Endlich war das alles da. Mehr noch: Im Sommertraining haben wir HIIT und Zirkeltraining gemacht, und darin war ich tatsächlich wirklich gut.

Ich fing an auch neben dem Training mehr Laufen zu gehen und kaufte mir ein Rennrad um meine Ausdauer zu stärken – denn Spaß hat mir Laufen damals schon nicht gemacht. Auch ging ich wieder ins Fitnessstudio. Dünner wurde ich dadurch nicht, aber stärker. Und ich wurde selbstbewusster. Jedes Kilo das ich mehr stemmen konnte zeigte mir, dass ich gar nicht so unsportlich war wie ich es selbst immer dachte.

Mein Sport: Crossfit und Olympic Lifting

Ein paar Jahre später machte dann endlich auf unserer Rheinseite eine Crossfitbox auf. Von da an war es um mich geschehen. Endlich etwas, in dem ich stark war. Und immer besser wurde. Etwas wo ich meine Muskeln einsetzen konnte. Ich konnte in relativ kurzer Zeit 100kg Kreuzheben und ging gerne 4-5mal die Woche zum Training.

Mein Selbstbewusstsein in Sachen Sport war auf dem absoluten Höhepunkt, als ich mich dann noch aus einer Laune heraus für einen Triathlon anmeldete. Ich dachte: Wenn ich das schaffe, dann schaffe ich auch den Kilimanjaro zu besteigen – etwas das wir gerade planten. Ich begann zu schwimmen, radelte und stemmte Gewichte. Das Laufen vernachlässigte ich – hatte aber keine Angst mehr davor.

Und tatsächlich: Ich schaffte den Cologne Triathlon (Smart Distanz: 800m Schwimmen, 26km Radfahren, 8km Laufen) in 2h und 2min und somit Platz 15 in meiner Altersklasse. Der Kilimanjaro wurde eine riesige Herausforderung als mir bei 5.000 Höhenmetern die Luft ausging – aber auch ihn schaffte ich, weil ich wusste wie stark ich war.

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Schwangerschaft und Corona? Trotzdem Athlet.

Schwanger beim Training - Athlet mit Bauch.
Mein Bauch und meine Langhantel.

Während der ersten Schwangerschaft trainierte ich fleissig weiter. Es war die Grundlage für die Entstehung dieses Blogs, auf dem viele Ressourcen zum Thema Training in der Schwangerschaft zu finden sind. Ich bin mir sicher, dass mir das Training in dieser Zeit half die Geburt gut durchzuhalten.

Erst Corona hat mir ein bisschen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich habe zu Hause keine Langhantelstange und keine schweren Gewichte – also kein Crossfit. Ich muss mich mit meinem Rad und der Rolle begnügen in dieser zweiten Schwangerschaft. Das ist zwar blöd, aber Sorgen um meine Fitness und meine Kraft mache ich als Athlet mir keine. Wer vom absoluten Sportmuffel zum Athleten werden kann, der kommt auch nach einer etwas isolierten Schwangerschaft in Zeiten von Corona-Lockdown wieder zurück. Ganz bestimmt. Zunächst muss ich aber mal die Rückbildung machen – Beckenboden hat Vorrang.

Und wie schaut’s bei euch aus? Macht ihr Sport? Bezeichnet ihr euch als Athlet? Ich freue mich auf eure Kommentare und bin gespannt welche Geschichten bei der Blogparade noch zusammenkommen.

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Author

36. Mama vom Mausebär. Weltenbummler, fest verankert in und um Köln. Crossfitter und Eishockeyspielerin. Ernährungs-Besserwisser.

18 Comments

  1. Der richtige Sport musste es also für dich sein – das kann ich gut nachvollziehen. Ich habe zwar keine Ahnung, was „Kreuzheben“ ist, aber 100 kg klingen für mich erst mal sehr viel. Mach‘ es einfach, solange es dir bekommt und Freude bringt.

  2. Liebe Katharina,

    ich bin ja meilenweit davon entfernt ein Athlet zu sein. Sport fand ich schon immer blöd, vor allem laufen. Da wurde mir immer schlecht. Aber ich fahre mittlerweile super gern Fahrrad und mache für mich morgens ein paar Fitnessübungen. Ich finde es super, wie du deine Sportart gefunden hast. Das ist ja bei der Mannigfaltigkeit von Sportarten ja gar nicht so leicht das passende zu finden. Ein bisschen hatte ich bei dem Foto mit deiner Langhantelstange schon Angst um dich. In einer Schwangerschaft hätte ich vermutet, dass man das besser nicht machen sollte. Wieder etwas gelernt 😀

    Liebe Grüße
    Mo

    • Hihi, das geht alles – wenn man das auch vor der Schwangerschaft schon gemacht hat. COuchpotatoes sollten während der Schwangerschaft nicht plötzlich REkord-Anstrenungen hinlegen. Ich bin so mit 80%-90% der mir völlig regelmäßig gelingenden und sauber ausführbaren Maximalbelastung durch die Schwangerschaft gesegelt und das hat prima geklappt (also heben und Kniebeugen zB bis 80 bzw. 75kg).

  3. Hallo,
    als als Athletin würde ich mich nicht bezeichnen, treibe aber mindestens 5-6 x die Woche Sport Hab konsequent vor 8 Monaten angefangen und 9kg abgenommen. Zurzeit bin ich in der Muskelaufbauphase, mal schauen was aus mir noch wird hihi… lg Claudia

    • Das klingt ja super! Muskelaufbau ist klasse – sollte man auch keine Angst vor haben, man wird so schnell nicht zum Hulk. Muskeln halten einen fit und gesund im Alltag und sind unersetzlich.

  4. Viele Jahre dachte ich, ich sei unsportlich. Bin ich gar nicht, ich mag nur die sogenannten „Schulsportarten“ nicht. Heute betreibe ich täglich Yoga, Waldbaden und Muskeltraining und fühle mich wohl. Ein Athlet bin ich nicht und will auch keiner sein.
    Alles Liebe
    Annette

  5. Ich war früher immer sehr sportlich und habe eigentlich alle Leichtathletik- Sportarten gemacht. Das ist lange her. Jetzt halte ich mich fit mit Wandern, Skifahren, Schwimmen(wenn es denn möglich ist) und Gartenarbeit. Durchtrainiert bin ich schon lange nicht mehr – brauche es aber auch nicht mehr. Bin jetzt eher der Genussmensch. Versuche aber meine Beweglichkeit und auch die Figur zu erhalten.
    Lg Ute reist

  6. Wow, du bist/warst ja schon immer richtig vielseitig unterwegs. Respekt! Ballsportarten waren auch nie meins. Ich komme zwar aus einer Handballer Familie, habe früher auch selbst Handball gespielt. Aber mein Herz hing immer am Turnen. Lediglich Ballett habe ich nebenher noch ein paar Jahre getanzt. Aber das wars dann auch. Zwischendurch hatte ich mich dann auch am Kunst- und Turmspringen versucht, aber Wasser war nicht so mein Element 😀
    Aber Respekt, was du alles gemacht hast. Gerade Ausdauer-Sportarten sind für mich absolut gar nichts. Wie sage ich immer so schön: Ich bin die typische Turnerin, meine Ausdauer reicht gerade für 90 Sekunden (Länge der Bodenübung) und meine Sprintfähigkeiten beschränken sich auf die ersten 20 Meter (Anlauf zum Sprungtisch) 😀

    Allerliebst ♥

  7. Liebe Katharina,

    die Zeiten in denen ich mich als Athlet bezeichnet habe, gehören der Vergangenheit an.
    Da war es auch wirklich im Leistungssportbereich und auch in unterschiedlichen Sportarten.
    Heute brauche ich auch viel Bewegung, doch diese immer mit einer großen Portion Genuss. Ich werde jetzt nicht zwingend kulinarisch, sondern genieße die Kleinigkeiten um mich herum. Am liebsten in der Natur 🙂

    Liebe Grüße, Katja

  8. Finde ich super spannend. Crossfit wäre wohl auch was für mich. Solche Sportarten haben mich schon immer begeistert. Am liebsten bin ich aber immer noch in der Natur unterwegs. 🙂

    Liebe Grüße,
    Verena

  9. Wow, ich ziehe echt den Hut vor dir, so ein Ehrgeiz. Ich muss zugeben, dass ich ein Sportmuffel bin. Aber ich habe mir vor gut 4 Wochen einen Hula Reifen gekauft und nutze ihn täglich 20 Minuten und ich muss sagen, ich werde von Tag zu Tag besser. LG Romy

  10. Hallo, ich möchte irgendwann wieder Reiten wenn es gesundheitlich geht. Sonst Schwimmen, ich war früher nur Reiten und Schwimmen und das jeden Tag und würde das wieder machen. Vermisse das schon, arbeite aber dort hin das es wieder klappt. Corona wird ja irgendwann wieder gehen, hoffentlich.

    Liebe Grüße
    Julia

  11. Über diese Blogparade bin ich erst gestern gestolpert, schön noch mal einen Beitrag dazu zu entdecken! Ich selbst bin alles andere als ein Athlet, war noch nie besonders sportlich, was ich wirklich bedauere! Aber leider hatte ich auch fast nur Sportlehrer, die eher abwertend als motivierend waren! Deshalb war Sport auch leider mein Hassfach in der Schule! Ich finde es aber toll, wenn man eine Sportart findet, die einen zu Höchstleistungen anspornt und für die man auch Anerkennung bekommt!

    Liebe Grüße
    Jana

  12. Liebe Katharina,
    Das ist spannend zu lesen, wie Leute zu ihrem Sport kommen. Ich habe – ganz im Gegensatz zu dir – Ballsportarten schon immer geliebt. Ich habe lange Zeit auch Volleyball im Verein gespielt (Generation Mila Superstar) und spiele heute noch gerne. An Crossfit und Gewichte heben habe ich mich nie ausprobiert, das sagt mir irgendwie nicht so zu. im Moment trainiere ich wegen Corona hauptsächlich auf dem feststehenden Rennrad – macht nicht wirklich Spaß, aber ein bisschen Bewegung muss ja sein.
    Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap

  13. Super, super, super

    liebe Katharina. Ich habe deine Geschichte in einem Rutsch durchgelesen. Ich wünsche dir auch in dieser verrückten Zeit weiter viel Spaß mit deinem Sport und viel Erfolg für deinen Blog.

    Liebe Grüße
    Andrea

  14. Der Spaß ist auch bei mir das Allerwichtigste beim Sport. Nur mit Spaß an der Sache kann es klappen. Deshalb waren auch meine Versuche mit Fitnessstudios komplett für die Tonne. Früher hatte ich ganz viel Spaß beim Handball, aber das ist ewig her. Weil ich Wasser liebe, ist es bei mir heute das Schwimmen. Und alles, was ich mit Fotografieren verbinden kann, also Wandern und Radfahren. Nicht wirklich echter Sport, aber immerhin Bewegung…
    Dir weiter viel sportlichen Spaß und Erfolg, Liebe Grüße, Renate von Trippics

  15. Liebe Katharina,
    ich finde es Wahnsinn wie viele verschiedene Sportarten du bereits ausprobiert hast! Eine sehr inspirierende Geschichte!
    Vielen Dank für deinen Beitrag zu meiner Blogparade!

    liebe Grüße,
    Hanna

  16. Ich schätze deine Liebe zum Sport sehr. Ich bewundere Sie besonders dafür, dass Sie während der Schwangerschaft Gewichte heben. Es ist unglaublich! Ich habe mich erst vor kurzem in Bewegung verliebt und habe mir vor einiger Zeit einen smarten Hula Hoop gekauft, in der Hoffnung, immer besser zu werden wie du.

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