Köln mag seine „Pänz“ – die Kinder der Stadt. Das merkt man im Alltag – so werde ich sehr häufig von älteren Damen angehalten, damit sie fragen können wie alt denn nun der Mausebär sei, und wie es so läuft, und dass das ja ganz toll sei dass ich Mama bin – aber auch die Stadtverwaltung möchte Kinder willkommen heißen. Dafür gibt es den KiWI Willkommensbesuch, bei dem jedes in Köln geborene Kind auf Wunsch der Eltern von Ehrenämtern besucht und beschenkt wird.
Gestern war Besuchstag
Die Geburt des Mausebär ist nun rund 4 Monate her, und so kam gestern eine Ehrenamtlerin des Vingster Treff zu uns nach Hause um das Kind Willkommen zu heißen. Die nette Dame hatte den Termin mit uns abgemacht und erschien pünktlich kurz nach dem „Vormittagsschläfchen“ und der Mausebär hatte gute Laune.
Mit dabei hatte sie eine ganze Tüte voll mit Geschenken für Eltern und Kind – von nützlich (Infomaterial zur Baby-Bürokratie) bis großartig (ein Gutschein für ein Halbjahresticket für den Kölner Zoo).
Der Kinder Willkommen Informations-Ordner
Nun sind wir schon soweit, dass die Beantragung von Elterngeld und Kindergeld bereits gelaufen ist, aber dennoch findet sich einiges interessantes Material in dem Ordner.
Die Notfallnummern von Kinderärzten, Rettungswagen und Gift-Notfallzentrale kommen auf einem praktischen Merkzettel „für den Kühlschrank“ daher, und die wichtigsten Adressen und Angebote des Veedels und der Stadt werden gut sortiert aufgeführt – von Kindercafés bis zu den Bücherbabies.
Außerdem befinden sich bereits die ersten „Elternbriefe“ im Ordner. Hier kann man regelmäßig nachlesen, was mit dem Kind im aktuellen Alter passiert, welche Fähigkeiten es erlernt und welche Schwierigkeiten es auch geben könnte. Die Elternbriefe waren mir vor dem Kinder Willkommen Besuch nicht bekannt und ich finde sie sind sehr nett geschrieben und geben gute Tipps. Wer dies genauso sieht, kann sich mit Hilfe des beigefügten Anmeldezettels für weitere Elternbriefe bis zum 9. Lebensjahr des Kindes anmelden und bekommt diese dann regelmäßig per Post.
Geschenke von Kinder Willkommen
Die Ehrenamtler – häufig freundliche Rentner – haben neben nützlichen Dingen auch Geschenke für das Kind dabei. Diese werden von in Köln ansässigen Unternehmen und Angeboten gesponsert und können daher sicherlich variieren.
Bei uns gab es für den Mausebär einen kleinen, grünen Plüschfrosch zum spielen, ein Nachtlicht mit Timer für das Kinderzimmer und zwei Eintrittskarten Gutscheine. Zum einen einen Gutschein für den Eintritt in ein Baby Konzert der Kölner Philharmonie, worauf ich mich besonders freue; und zum anderen einen Gutschein für eine Eintrittskarte in den Kölner Zoo. Diese kann bis 1 Jahr nach der Geburt eingelöst werden und ist dann ein halbes Jahr gültig, so dass man den Sommer und gegebenenfalls auch die „Guck-und-Staune“-Phase des Kindes abwarten kann, bevor man durch den Zoo spaziert. Das Ticket ist für eine erwachsene Begleitperson gültig, das Kind ist im Gültigkeitszeitraum noch kostenlos.
Verbesserungsmöglichkeiten
Ich bin für den Besuch der Initiative „Kinder Willkommen“ sehr dankbar, und finde die Informationen sehr nützlich. Die Gutscheine für Konzert und Zoo sind außerdem der Hammer, daran gibt es keinen Zweifel. Dennoch würde ich folgende Vorschläge zur Verbesserung machen.
- KiWi Treff: Der Besuch zu Hause ist gemütlich. Vielleicht könnte man alternativ noch einen KiWi Treff anbieten, wo Eltern statt des Besuches ihre Tasche abholen und weitere Eltern aus dem Veedel kennen lernen können.
- Zoo Karte für Geschwisterkinder: Ich gehe davon aus, dass sich der Zoogutschein nicht danach richtet ob es das erste oder zweite Kind ist. Leider können Geschwister über 3 Jahre nicht kostenfrei mit, wenn das eingetragene Elternteil mit dem jüngsten Nachwuchs im Zoo spaziert. Klasse wäre, wenn Geschwister für das halbe Jahr mit eingeschlossen wären, denn gerade mit ihnen lohnt der Spaziergang. Erst gemeinsam Tiere gucken, und wenn das kleine Kind im Buggy schläft, kann das große sich nochmal auf dem besten Spielplatz Kölns vergnügen und ein Eis essen.
- KVB Schnupperkarte: Köln ist, wie die meisten Städte, zu voll für Autos und hat zu wenig Parkplätze (die außerdem recht teuer sind). Der Mausebär und ich fahren daher gern KVB. Ja, manchmal müffelte oder ist heiß – aber das ruckeln und schuckeln der Bahn ist für das Baby unheimlich beruhigend, und selbst wenn ich mal ohne Fahrstuhl oder ebenerdigen Ausstieg klar kommen musste, wurde mir immer geholfen. Leider fahren nur sehr wenige junge Mütter mit der Bahn, aus Angst vor kaputten Aufzügen, Bequemlichkeit und vermeintlich hohen Kosten; obwohl das Auto mit Parkhaus sicher teurer ist. Ich glaube dass man mit einer KVB Schnupperkarte für die ersten Monate der Elternzeit einige Mütter und Väter zu regelmäßigen Benutzern der öffentlichen Verkehrsmittel machen könnte – und zwar nachhaltig. DAs wäre für die Stadt gut, und für die Kassen der KVB ebenso.
Alles in allem eine gelungene Aktion. Vielen Dank an die ehrenamtlichen Helfer und die Sponsoren.
Alle Informationen zum Kinder Willkommen Besuch findest Du auch auf der Internetpräsenz der Stadt Köln.