Es ist soweit: Die Crossfit Open 2019 starten heute Nacht, wenn das erste Workout der Saison – 19.1 – bekannt gegeben wird. Auch ich bin wieder angemeldet. Zum 3. Mal in meiner knapp 4-jährigen „Crossfit Karriere“. Bevor ich hier also darüber berichten werde, wie ich die Workouts gemeistert und gegebenenfalls angepasst habe um meinen Körper 5 Monate nach Geburt nicht zu überlasten, möchte ich einen kleinen Rückblick auf die Crossfit Open 2018 werfen. Es war ein komisches Gefühl, schwanger teilzunehmen – während in der Box nur der Headcoach von meiner Schwangerschaft wusste, und das auch erst ab Workout 18.4.

Es geht los: Januar 2018

Ich habe mich 2018 für die Crossfit Open angemeldet, sobald die Anmeldung offen war. Wir haben in der Zeit bereits einige Monate versucht schwanger zu werden, aber bisher hatte es nicht geklappt und ich wollte mich nicht „vorsichtshalber“ gar nicht erst anmelden. Das hätte in einer herben Enttäuschung enden können. Tatsächlich habe ich dann aber nur ein oder zwei Wochen nach der Anmeldung einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand halten dürfen. Die Freude war natürlich immens groß und so habe ich mir erstmal überhaupt keine Gedanken über die Open gemacht. Über den Sport an sich aber schon, den Training war (und ist) ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. So machte ich mich auf die Suche nach Hilfe – was darf man, was nicht, und wie kann man es anpassen?!

Die Recherche: Zum Glück spreche ich Englisch

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Photo by William Iven on Unsplash

Es stellte sich heraus, dass es auf Deutsch überhaupt nicht viele Ressourcen zum Thema Crossfit in der Schwangerschaft gab. Insbesondere fundiertes Wissen und Hilfe bei Anpassungen der Übungen war Mangelware – ein Grund warum ich diesen Blog eröffnet habe und warum das 3/4 fertige Ebook auf meinem Macbook sich langsam aber stetig der Fertigstellung nähert.

Auf Englisch hingegen gibt es zum Glück eine Menge Information – sei es generell zum Sport in der Schwangerschaft auf PubMed oder speziell von Crossfit HQ selbst in ihrem Crossfit Journal.
Außerdem gibt es Blogger wie Noelle Tarr von Coconuts & Kettlebells die in ihrem Podcast „Well-Fed Women“ zusammen mit Stefani Ruper (Paleo for Women) häufiger das Thema Sport und Frausein (Hormone, Zyklus, etc.) thematisieren – darunter auch Schwangerschaft.

Am wichtigsten für mich war in dieser Zeit allerdings „BIRTHFIT“. Eine Mischung aus Bewegung für Frauengesundheit, Gemeinschaft und Trainingscenter aus den USA bringt BIRTHFIT einen mit Blogs, Podcasts und Trainingsmodulen sicher und fit durch Schwangerschaft und Geburt. Da es letztes Jahr noch keinen Ableger in Deutschland gab (dank Valeen Koelling ist das nun anders).
Über Birthfit selbst möchte ich an anderer Stelle nochmal ausführlich berichten. Solltet ihr aber dieses Jahr schwanger an den Open teilnehmen (und des Englischen mächtig sein), möchte ich euch dringend die Interviews von BIRTHFIT Gründerin Dr. Lindsey Mathews im Podcast „Well-Fed Women“ sowie in meinem absoluten Lieblingspodcasts „Girls Gone WOD“ ans Herz legen. Nehmt euch Zettel und Stift dazu und schreibt alles auf, insbesondere was sie zu den einzelnen klassischen Übungen wie Sit-ups und Squats sagt, damit ihr euch an diesen Grundlagen in den Crossfit Open 2019 orientieren könnt.

Open scaled: Skalieren leicht gemacht

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Photo by Victor Freitas on Unsplash

Praktischerweise kommt die Open in verschiedenen „Schwierigkeitsgraden“ daher. Neben der „RX“-Variante, also der vorgeschriebenen Wettkampf Version (wenn man sich für die Games qualifizieren will), gibt es noch „Scaled“. Diese erste Skalierung war für mich in 2018 ausreichend da ich noch ganz zu Beginn der Schwangerschaft und mir persönlich Seilchenspringen noch kein Problem war (Double-Unders habe ich allerdings sofort weggelassen).

Wer in der Schwangerschaft weiter als ein paar Wochen ist, kann auch in den anderen Kategorien „shoppen“. So gibt es noch Abwandlungen der Workouts für die Seniorenklassen (Masters) und Jugendliche (Teens). Diese kann man dann nicht offiziell als Ergebnis bei sich eintragen, weil man nicht in dieser Klasse antritt. Ich denke aber darum geht es in der Schwangerschaft auch nicht – sondern darum mit Freunden und Coaches teilzunehmen und Spaß zu haben, und das geht auch ohne Ergebnisse im Leaderboard.

Für wen das noch nicht reicht, der kann sich an der offiziellen Tabelle des Crossfit Journal weitere Skalierungen raussuchen und gezielt noch einzelne Movements anpassen.

Aufs Körpergefühl kommt es an

Das wichtigste ist – und das konnte ich mir in der Scaled Version der Open 2018 erhalten – dass man sich beim Workout wohl fühlt. Natürlich ist wohl fühlen relativ. Wer trainiert fühlt sich nicht so wohl wie mit einem Eis in der Sonne sitzend – klar. Aber: In der Schwangerschaft leistet der Körper unglaubliches, da muss man ihn nicht noch über die Grenzen hinaus belasten. Die Anstrengung soll Spaß machen, es sollte nichts schmerzen.

Der einzige Moment, bei dem ich in den Open nicht sicher war wie ich damit umgehen soll waren die Burpees. Hier habe ich dann, obwohl alles noch hoch geheim war, den Headcoach eingeweiht und auch das kann ich euch nur empfehlen. Wir haben besprochen dass ich Burpees mache – aber mich ganz langsam ablege. Das hätte ich natürlich auch machen können ohne dem Coach Bescheid zu sagen, aber so war er auch nicht versucht mich dazu zu bewegen es anders zu machen bzw. die Zuschauer aufzufordern mich anzufeuern damit ich schneller werde.

Ich würde es wieder so machen

Alles in allem kann ich sagen: Schwanger durch die Open war definitiv ein neues Erlebnis. Ich habe mich dank intensiver Vorbereitung nicht unwohl oder unsicher gefühlt, aber man hat doch ein anderes Körpergefühl wenn man plötzlich die Verantwortung für ein kleines Böhnchen im Bauch hat. Darum habe ich nicht nur in der Open sondern die ganze Schwangerschaft hindurch mit Respekt und ohne Übermut trainiert – hier mein Bericht dazu.

Wo ich im Wettbewerb normalerweise Wrist-Wraps oder Knee Sleeves nutzen würde, habe ich diesmal auf solche Helferlein verzichtet. Ich wollte sichergehen dass ich meinen Körper nicht an seine Grenzen bringe.

Ich würde auch in einer erneuten Schwangerschaft wieder bei der Open mitmachen, denn die Gemeinschaft und den Spaß möchte ich nicht missen.
Dieses Jahr dann die erste Open nach der Geburt und definitiv noch innerhalb der Heilungs- und Rückbildungs-Phase. Dazu dann in den nächsten Wochen mehr.

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Author

36. Mama vom Mausebär. Weltenbummler, fest verankert in und um Köln. Crossfitter und Eishockeyspielerin. Ernährungs-Besserwisser.

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