Mütter die außerdem noch beruflich wie sportlich erfolgreich sind, jonglieren ihre unzählige Rollen die sie alle gleichermaßen ausfüllen sollen: Mama, Partner, Manager (zu Hause wie im Beruf), Athletin, Freundin, Spiel- und Weggefährte, Koch, Putzfee… Das Leben ist voll bis zum Rand während wir uns um all die lieben Menschen um uns herum kümmern. Das kann nur gutgehen, wenn wir auch auf uns selbst Acht geben. Aber wie geht Achtsamkeit für Mamas?
Achtsamkeit fördert die Balance
Der Balance-Akt zwischen Familie und Beruf ist ein Hochseilakt ohne Netz. Es stresst, auch wenn wir nach außen die Ruhe selbst sind. Sport kann darin Ausgleich sein – aber auch ein Stressfaktor, denn auch hier wollen Ziele erreicht werden.
Um Erschöpfung, Krankheit oder gar Burnout zu vermeiden, müssen wir den Autopiloten öfter mal ausstellen und wirklich wahrnehmen was passiert, warum es passiert, was unsere Rolle darin ist, und warum das alles gut so ist. Und genau darum dreht es sich beim Trend „Mindfulness“ den man auf Deutsch recht langweilig mit Achtsamkeit übersetzt.
Achtsamkeit in Schwangerschaft und Elternzeit
Tatsächlich könnte es keinen besseren Zeitpunkt geben um Achtsamkeit für Mamas zu lernen als in der Schwangerschaft. Der Körper verändert sich täglich, und gerade für Sportler ist es unabdinglich jeder Änderung nachzuspüren um das Training anzupassen und Verletzungen zu vermeiden. Ganz nebenbei schafft man so frühzeitig eine große Bindung zu seinem Baby, da man die Momente genießt in denen man es fühlt.
Praktischerweise sind wir in der Schwangerschaft meist intrinsisch motiviert die beste und mögliche Person zu sein, um die Gesundheit des Babies zu schützen. Wir essen besser, werden ruhiger, hören auf zu Rauchen und trinken keinen Alkohol. Warum also nicht gleich auch noch an unserer psychischen Verfassung arbeiten, wo wir doch grad an der Rundumerneuerung dran sind. Alles was wir nun zur Routine machen – gutes Essen, Aufräumen, Lesen, oder auch Achtsamkeit – können wir gezielt an unsere Kinder weitergeben.
Mehr noch: In der Schwangerschaft sind wir ohnehin sehr viel sensibler. Das mag häufig anstrengend sein, aber gibt uns auch die Möglichkeit besser auf unseren Körper zu hören und seine Signale zu deuten. Achtsamkeit für Mamas hat viel damit zu tun sich mit seinen Gefühlen und Zeichen des Körpers auseinander zu setzen, gerade dann wenn man den Veränderungen regelrecht ausgesetzt ist. Denn bei Zunahme, Abnahme, Stillverhalten des Babies, Schlafmangel und Co. hat man als Schwangere und Mutter selbst ziemlich wenig mitzureden – man muss es annehmen.
Achtsamkeit für Mamas heißt die Realität annehmen
Aufhören die Realität zu bekämpfen
“Mindfulness is simply being aware of what is happening right now without wishing it were different; enjoying the pleasant without holding on when it changes (which it will); being with the unpleasant without fearing it will always be this way (which it won’t).”
– James Baraz
Die Basis von Mindfulness, also Achtsamkeit, liegt darin die Dinge so wahrzunehmen wie sie sind – ohne sie ändern zu wollen. Das klingt erstmal alltäglich aber wenn man genauer darüber nachdenkt agieren wir in den seltensten Fällen so.
Während des Mittagessen planen wir schon das Abendbrot, hoffen die Kinder finden nun endlich und schnell in den Schlaf, ärgern und schon beim Einschlafen dass um 6 Uhr der Wecker klingelt. Dabei könnten wir doch so beruhigt einschlafen, wenn wir uns um den Wecker keine Gedanken machen würden bis er nunmal um 6h klingelt und ausgeschaltet werden will.
Die Realität akzeptieren
Wer gewinnt denn, wenn man versucht mit der Realität zu diskutieren? Kriegen wir eine extra Stunde Schlaf wenn wir uns ärgern dass wir so früh aufstehen müssen? Nein. Wahrscheinlich verlieren wir sogar mehr Zeit durch die Aufregung.
Achtsamkeit erlaubt uns diesen Kampf nicht zu führen. Die Realität ist was sie ist. Wir sollten die Energie und Zeit in der wir uns sonst ärgern lieber in testieren um einen Punkt zu finden, der an dieser Realität positiv ist. der Hund zieht an der Leine und will nicht rechts rum? Fein, dann gehen wir eben links lang und lernen eine neue Route kennen (yay!). Das Kind hat in der Küche eine riesige Sauerei veranstaltet? Können wir jetzt auch nicht ändern, also können wir auch gemütlich mit ihm am Tisch sitzen und seine verbrannten Pfannkuchen oder den triefenden Schokoladenkuchen loben und genießen.
„When we stay in the present, we make wiser choices and take things less personally.“
– Saki Santorelli
Dabei müssen wir die Realität um uns herum nicht gut heißen und sagen, juchu, eine Erkältung. Vielmehr heißt Achtsamkeit für Mamas im Moment zu leben und keine Energie darauf zu verschwenden Dinge ändern zu wollen, die wir nicht ändern können – das würde nur unnötig Kapazitäten in unserem Hirn und Herzen besetzen die wir besser anders nutzen können. Und dann aus dieser Position den nächsten Schritt zu tun: Wie geht es nun weiter, wie kann ich das Beste daraus machen?
Achtsamkeit für Mamas – Wie geht es weiter?
Nun wissen wir also was Achtsamkeit ist… Achtsamkeit und Selbstliebe als Mutter sind aber keine Selbstläufer. Wie es uns gerade in Schwangerschaft und in unserem Dasein als Mutter gelingt Achtsam zu sein, und ob für Mamas 5 Minuten Entspannung reichen, erfahrt ihr nächste Woche in Teil 2 dieses Artikels.
5 Comments
dein Bericht über Achtsamkeit hat mich magisch angezogen, vielleicht, weil das auch ein großes Thema in der Ernährung ist … : „When we stay in the present, we make wiser choices and take things less personally.“ das ist so wahr, es ist wie es ist – aber oft fällt mir persönlich das zum Beispiel schwer, ich gehe die Wände hoch, wenn mir was zwischen meine Pläne kommt, ich denke es ist ein Lernprozess. Und Danke für das Worksheet, toll! ich lade es mir gerne herunter und bearbeite es, liebe Grüße Bettina
Ein toller Beitrag! Ich gehe auf meinem Blog auch den positiven Dingen nach wie Stressbewältigung, Achtsamkeit & Co. Ich finde es wichtig damit auseinanderzusetzen. Wie du selbst schreibst, eigentlich ist es ganz logisch aber in den jeweiligen Situationen reagieren wir komplett anders.
Viele Grüße Eileen von http://www.eileens-good-vibes.de
Über dieses Thema habe ich in den vergangenen Monaten sehr viel gelesen und denke mir jedes mal, dass ich auch viel achtsamer sein müsste! Aber irgendwie holt mich der Alltag mit all seinen Verpflichtungen immer ein und wenn die Gedanken im Kopf nie still stehen, ist es echt schwierig, mal zur Ruhe zu kommen! Aber du hast mich zumindest daran erinnert 🙂
Liebe Grüße
Jana
Ja, das kenn ich! Es klingt so einfach, aber tatsächlich ist es gar nicht so leicht umzusetzen.
Hi Katharina, cooler Artikel. Achtsamkeit ist sehr wichtig und die meisten Leute unterschätzen es total. Wir sind Rauchfreiwiki – Die Open Source Plattform zur Raucherentwöhnung und helfen Rauchern ihre Sucht abzulegen. Aber hier geht es um dich und das war ein guter Artikel. Fühle dich frei uns zu unterstützen. Wir bringen die Rauchfreiheit unter die Leute.