Jedes Jahr aufs Neue fassen viele von uns gute Vorsätze: mehr Sport treiben, gesünder essen, Stress reduzieren oder mehr Zeit mit der Familie verbringen. Besonders Mütter zwischen 35 und 45 Jahren stehen dabei vor der Herausforderung, diese Ziele in einen ohnehin schon vollen Alltag zu integrieren. Doch wie sinnvoll sind solche Vorsätze, und wie lange halten sie tatsächlich? Und vor allem: Gibt es Strategien, die wirklich funktionieren, ohne dass man sich dabei überfordert?

Die Realität der guten Vorsätze

Laut einer Umfrage der DAK-Gesundheit für das Jahr 2025 steht Stressabbau mit 68 Prozent ganz oben auf der Liste der guten Vorsätze, gefolgt von mehr Zeit für Familie und Freunde (64 Prozent) und mehr Bewegung (61 Prozent). Interessanterweise sind diese Vorsätze bei Frauen mit 71 Prozent für Stressabbau und 64 Prozent für mehr Bewegung besonders ausgeprägt. Hier zeigt sich: Viele von uns wollen nicht nur etwas für die eigene Gesundheit tun, sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen stärken.

Doch wie sieht es mit der Umsetzung aus? Eine Statista-Umfrage zeigt, dass nur jeder Fünfte seine guten Vorsätze vollständig einhält. Bei 27 Prozent der Befragten halten die Vorsätze immerhin mehr als zwei Monate, während sie bei der Mehrheit (36 Prozent) lediglich zwischen einem Tag und einem Monat Bestand haben. Die Ergebnisse machen deutlich: Gute Vorsätze sind leicht gefasst, aber oft schwer umzusetzen.

Warum scheitern viele Vorsätze?

Ziele ja, aber bitte in Klein.

Die Gründe für das Scheitern sind vielfältig. Oft setzen wir uns zu hohe oder unrealistische Ziele, die im Alltag schwer umzusetzen sind. Besonders Mütter haben mit der Doppelbelastung von Familie und Beruf wenig Raum für drastische Veränderungen. Hinzu kommt, dass alte Gewohnheiten tief verankert sind und sich nicht von heute auf morgen ändern lassen.

Eine weitere Hürde ist der Druck, sofort Erfolge zu sehen. Wenn die Waage nach einer Woche Sport keine Veränderung zeigt oder der Alltag die neue Morgenroutine unterbricht, verlieren viele schnell die Motivation. Das gefürchtete „Alles-oder-Nichts-Denken“ führt oft dazu, dass kleine Rückschläge als komplettes Scheitern wahrgenommen werden.

Die Kraft der kleinen Schritte

Statt radikaler Veränderungen können kleine, kontinuierliche Anpassungen im Alltag nachhaltiger und effektiver sein. Die Psychologin Miriam Junge beschreibt in ihrem Buch „Kleine Schritte mit großer Wirkung“, wie sogenannte „Micro Habits“ helfen können, persönliche Ziele zu erreichen. Durch minimale Veränderungen, wie täglich fünf Minuten Meditation oder eine kurze Bewegungseinheit, lassen sich langfristig positive Effekte erzielen.

Auch B.J. Fogg betont in seinem Buch „Die Tiny Habits® Methode“ die Bedeutung kleiner Gewohnheiten. Er zeigt auf, wie winzige Verhaltensänderungen zu großen Ergebnissen führen können, ohne dass dabei Überforderung entsteht. Wichtig dabei ist, dass diese Gewohnheiten leicht in den bestehenden Alltag integriert werden können – beispielsweise ein kurzes Workout während der Kinder Mittagsschlaf halten oder ein Glas Wasser vor dem ersten Kaffee.

Der Domino-Effekt kleiner Erfolge

Was viele nicht wissen: Kleine Gewohnheiten können eine Kettenreaktion auslösen. Dies wird als Domino-Effekt bezeichnet. Wenn du beispielsweise anfängst, abends auf dem Sofa ein paar Dehnübungen zu machen, könntest du dich nach einigen Wochen motiviert fühlen, auch eine Yogastunde pro Woche zu besuchen. Diese positiven Impulse bauen sich gegenseitig auf und steigern dein Wohlbefinden, ohne dass es sich wie eine große Anstrengung anfühlt.

Praktische Tipps für den Alltag

  1. Realistische Ziele setzen: Statt sich vorzunehmen, täglich eine Stunde zu joggen, kann es sinnvoller sein, mit zehn Minuten Spaziergang zu beginnen und die Dauer schrittweise zu erhöhen. Ihr könnt auch euren Zyklus beobachten und die Ziele anpassen – die Hormone mischen mit!
  2. Gewohnheiten an bestehende Routinen knüpfen: Neue Gewohnheiten lassen sich leichter etablieren, wenn sie an bereits bestehende Routinen gekoppelt werden. Zum Beispiel kann man während des täglichen Zähneputzens eine kurze Dehnübung einbauen.
  3. Fortschritte dokumentieren: Ein Tagebuch oder eine App kann helfen, die eigenen Fortschritte festzuhalten und motiviert zu bleiben.
  4. Sich selbst belohnen: Kleine Belohnungen für erreichte Zwischenziele steigern die Motivation und machen den Prozess angenehmer.
  5. Rückschläge akzeptieren: Es ist normal, dass nicht alles auf Anhieb klappt. Wichtig ist, sich davon nicht entmutigen zu lassen und weiterzumachen.
  6. Ein Umfeld schaffen, das unterstützt: Wenn Freunde und Familie deine Vorsätze kennen und dich ermutigen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass du dranbleibst. Vielleicht kannst du sogar jemanden finden, der die gleichen Ziele verfolgt – ein Partner oder eine Partnerin macht vieles leichter.
  7. Die Kraft von Morgen- und Abendroutinen nutzen: Morgen- und Abendroutinen bieten ideale Zeitfenster, um neue Gewohnheiten einzuführen. Beginne den Tag beispielsweise mit einem Glas Wasser oder beende ihn mit einer Dankbarkeitsübung.
New year, new you!

Empfehlenswerte Literatur

Neben den bereits erwähnten Büchern gibt es weitere empfehlenswerte Werke, die dabei helfen können, Gewohnheiten erfolgreich zu ändern:

  • „Die 1%-Methode“ von James Clear: Dieses Buch bietet praxisnahe Strategien, um durch kleine Veränderungen bemerkenswerte Ergebnisse zu erzielen. Clear erklärt, warum Gewohnheiten der Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben sind und wie man sie dauerhaft verändern kann. (Hier kaufen)
  • „Die Macht der Gewohnheit“ von Charles Duhigg: Duhigg erklärt, warum Gewohnheiten existieren und wie man sie erfolgreich ändern kann. Besonders spannend ist der Einblick in die Psychologie hinter unseren Verhaltensmustern. (Hier kaufen)
  • „Tiny Habits“ von B.J. Fogg: Fogg zeigt, wie man durch minimale Veränderungen nachhaltige Verhaltensänderungen erreichen kann. Sein Ansatz basiert darauf, Erfolgserlebnisse möglichst schnell sichtbar zu machen. (Hier kaufen)

Rein in die guten Vorsätze – Schritt für Schritt

Gute Vorsätze können ein Ansporn sein, das eigene Leben positiv zu verändern. Doch statt großer, oft unrealistischer Ziele sind es die kleinen, kontinuierlichen Schritte, die langfristig zum Erfolg führen. Besonders für Mütter mit einem vollen Alltag können „Micro Habits“ eine effektive Methode sein, um persönliche Ziele zu erreichen, ohne zusätzlichen Stress zu erzeugen.

Es lohnt sich, den Fokus auf kleine Veränderungen zu legen und diese konsequent umzusetzen – für ein gesünderes und glücklicheres Leben. Und denk daran: Jeder noch so kleine Schritt zählt!

Wie macht ihr das? Lasst es mich gern in den Kommentaren wissen.


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Author

36. Mama vom Mausebär. Weltenbummler, fest verankert in und um Köln. Crossfitter und Eishockeyspielerin. Ernährungs-Besserwisser.

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