Kennt ihr das auch? Die ewige Suche nach einer Brotdosen-Idee, die nicht nur gesund ist, sondern auch nach einem langen Schultag tatsächlich aufgegessen wird? Wenn die liebevoll geschmierten Brote unberührt wieder zurückkommen, während die Kekse natürlich fehlen, weißt du, was ich meine. Genau das hat mich zum Trend der Bento-Boxen gebracht. Und was soll ich sagen? Diese kleinen, kunstvoll gestalteten Lunchboxen aus Japan haben nicht nur unser morgendliches Pausenbrot revolutioniert, sondern sorgen auch regelmäßig für leuchtende Kinderaugen.

Was mich an der Bento-Box sofort begeistert hat, ist die Mischung aus Tradition, Kreativität und Funktionalität. Sie bietet so viele Möglichkeiten, gesunde Mahlzeiten nicht nur abwechslungsreich, sondern auch richtig einladend zu präsentieren. In diesem Artikel möchte ich dir erzählen, woher Bentos eigentlich kommen, wie du sie ganz einfach in deinen Alltag integrieren kannst und welche kleinen Tricks und Tools dabei helfen, aus einer simplen Lunchbox ein echtes Kunstwerk zu machen.

Die Herkunft der Bento-Box: Eine jahrhundertealte Tradition

Ein traditioneller Bento-Shop in Japan.

Die Bento-Box ist viel mehr als nur eine schicke Brotdose – sie hat eine lange Geschichte, die bis ins Japan des 5. Jahrhunderts zurückreicht. Damals wurde Reis, das Grundnahrungsmittel der Japaner:innen, in Bambusröhren transportiert, damit er unterwegs frisch blieb. Bauern, Fischer und Reisende nutzten diese einfachen Behälter, um sich während der Arbeit zu stärken. Das Praktische daran: Bambus wirkt antibakteriell und hält Lebensmittel lange genießbar – ein schlauer Kniff, den die Menschen damals instinktiv zu nutzen wussten.

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Bento-Kultur weiter. Besonders in der Edo-Zeit (1603–1868) wurde die Bento-Box nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch. Lackierte Holzboxen, die kunstvoll mit kleinen Portionen Reis, Fisch, Gemüse und Fleisch gefüllt wurden, waren ein Ausdruck von Raffinesse. Es gab sogar spezielle Boxen für Theaterbesuche oder Kirschblütenfeste – ein Ausflug ohne Bento war kaum vorstellbar.

Heute sind Bentos in Japan ein fester Bestandteil des Alltags. Ob für die Mittagspause im Büro, die Schulmahlzeit der Kinder oder einen Ausflug ins Grüne – die Bento-Box steht für eine harmonische Verbindung von Geschmack, Gesundheit und Optik. Diese Tradition hat es in den letzten Jahren auch nach Europa geschafft und begeistert hier besonders Familien, die das Pausenbrot ihrer Kinder neu erfinden wollen.

Wie die Bento-Box zu uns kam

Mit dem wachsenden Interesse an asiatischer Kultur und Küche hat auch die Bento-Box ihren Weg nach Europa gefunden. Anfangs waren es vor allem Fans von Manga und Anime, die sich für die kunstvollen Lunchboxen begeisterten. Doch schnell wurde klar: Bento ist viel mehr als ein Trend für Japanliebhaber:innen. Die Boxen sind vielseitig, nachhaltig und ideal, um Mahlzeiten kreativ und kindgerecht zu gestalten.

Was sie bei Eltern so beliebt macht, ist die Möglichkeit, verschiedene Lebensmittel in kleinen Portionen anzubieten – getrennt durch praktische Einsätze oder bunte Muffinförmchen. Dadurch bleibt alles frisch und knackig, und die Kinder können sich nach Lust und Laune durchprobieren. Und sind wir ehrlich: Wenn ein Apfelschnitz in Herzform daherkommt oder der Reis mit bunten Pieksern verziert ist, greifen Kinder doch viel lieber zu.

Außerdem sind Bento-Boxen dank Spülmaschinen-geeigneter Materialien oft langlebig, was sie zu einer umweltfreundlichen Alternative zu Plastiktüten oder Alufolie macht. Es gibt einige sehr schöne Boxen aus Metall und / oder Glas. Solche nutze ich aber tatsächlich vor allem für mich selbst, da sie doch nochmal schwerer sind als die sowieso schon recht schweren Plastikboxen. Passt mir nicht so ganz, aber der Rücken des Kindes ist mir dann doch wichtiger als unser Versuch möglichst wenig Plastik zu nutzen.

Eine leckere Bento-Box für den Mausebär.

Die schönsten Bento-Boxen für Groß und Klein

Wir haben mittlerweile eine ganze Auswahl an Boxen, die wir sehr mögen. Ich wollte hier nach „Für Eltern“ und „Für Kinder“ unterteilen, aber das ist natürlich auch irgendwie Geschmacksache – und auch manche Erwachsenen mögen Dinos oder Katzen, und manche Kinder wollen es schlicht. Jetzt also nach Material…

Bento-Boxen aus Plastik:

  • Schmatzfatz Easy: Klein und bunt. (hier kaufen)
  • My Vesperbox Len: Reicht für den ganzen Schultag, mit herausnehmbarer Unterteilung (hier kaufen, dazu zum Beispiel mit diese print-at-home Einleger von Etsy)
  • Yumbox: Der bunte Klassiker, Unterteilung nicht herausnehmbar. (hier kaufen)
  • Mepal: Praktisch und einfarbig. (hier kaufen)

Bento-Boxen ohne Plastik:

  • Black & Blum Pot: Mein Favorit aus Glas für meine Asiasuppen. Vorbereiten, auf der Arbeit nur heißes Wasser drauf, fertig. (hier kaufen)
  • Linfeldt: Klassische Edelstahl Box mit zwei Fächern. (hier kaufen)
  • Blockhütte: Eine Runde Edelstahlbox (hier kaufen)

Dann habe ich noch zwei Tipps für euch, falls ihr mal in die USA kommt: Die Omie Box mit Thermobehälter im Bento ist super (allerdings auch schwer) und die sehr schweren aber super coolen Boxen von Planetbox. Beide sind in Deutschland nur sehr, sehr teuer erhältlich. Das steht leider in keinem Verhältnis. Aber schaut sie euch mal an, wenn ihr besondere Bentos sucht.

Asiasuppe im Bento: Trocken mischen und im Büro nur heißes Wasser drauf.

Zubehör für die Bento-Box: Kleine Helfer, große Wirkung

Was Bentos so besonders macht, ist nicht nur die Auswahl der Lebensmittel, sondern auch die Liebe zum Detail. Mit ein paar einfachen Hilfsmitteln lässt sich jede Bento-Box in ein kleines Kunstwerk verwandeln:

  • Ausstechformen: Sterne, Tiere oder Blumen – mit diesen Formen wird aus einem langweiligen Butterbrot ein Hingucker. Auch Käse, Gurken oder Melone lassen sich damit leicht in kreative Häppchen verwandeln.
  • Food Picks: Kleine Spieße in bunten Farben oder in Form von Figuren sind bei Kindern besonders beliebt. Sie sind nicht nur praktisch, sondern machen das Essen zu einem spielerischen Erlebnis.
  • Muffinförmchen aus Silikon: Diese bunten Förmchen sind vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich perfekt, um Snacks wie Nüsse, Obst oder Gemüse voneinander zu trennen, und sorgen gleichzeitig für fröhliche Farben in der Box.
  • Mutmach-Kärtchen und Einleger: Ein kleiner Zettel mit einer liebevollen Botschaft – wie „Viel Glück beim Test!“ – oder ein lustiges Bild unter dem transparenten Deckel macht die Box noch persönlicher. (Etsy!)
  • Soßen-Behälter: Kleine, auslaufsichere Fläschchen für Dips oder Dressings bringen zusätzlichen Geschmack ins Spiel und sind einfach zu transportieren.

Dieses Zubehör ist in vielen Online-Shops erhältlich (zum Beispiel hier bei Amazon) oder auch in einigen Drogeriemärkten. Haltet beim Einkauf ein wenig die Augen auf, nicht alle Hersteller nehmen es mit den europäischen Normen genau – insbesondere von Temu würde ich bei lebensmittelechten Sachen vorsichtig sein. So verwandelt ihr jede Bento-Mahlzeit in eine bunte Überraschung. Und das Beste: Es macht auch den Eltern Spaß, die Box zu gestalten – eine kleine Kreativpause im hektischen Alltag.

Inhalt der Bento-Box: Was kommt rein?

Eine gute Bento-Box ist mehr als hübsch – sie sollte vor allem ausgewogen sein. Aber was genau bedeutet das? Im Grunde reicht es, eine bunte Mischung aus verschiedenen Lebensmittelgruppen zusammenzustellen:

  • Kohlenhydrate: Vollkornbrot, Reis oder Nudeln liefern Energie für den Tag.
  • Proteine: Gekochte Eier, Hühnchen, Tofu oder Käse sorgen für Sättigung und unterstützen das Wachstum (hier mein Artikel dazu).
  • Obst und Gemüse: Apfelschnitze, Karottensticks oder Paprikastreifen bringen Farbe und Vitamine.
  • Snacks: Eine kleine Handvoll Nüsse, Trockenfrüchte oder ein Müsliriegel runden die Box ab. Achtet dabei darauf, nicht zu viel Salz in den Snacks zu haben.

Je abwechslungsreicher die Auswahl, desto größer die Chance, dass auch etwas Neues ausprobiert wird. Kinder sind oft skeptisch, wenn es um ungewohnte Speisen geht – aber in einer Bento-Box sehen selbst ungewohnte Lebensmittel plötzlich aufregend aus. Wenn bei uns zum Beispiel Wraps übrig bleiben, fülle ich diese am nächsten Tag mit Rührei, rolle sie eng auf und ab in die Brotdose.

Warum Optik und Inhalt bei Bentos Hand in Hand gehen

Die Bento-Box zeigt uns, wie wichtig die Präsentation beim Essen ist. Besonders bei Kindern spielt das Auge eine große Rolle: Eine bunte Mischung aus verschiedenen Farben und Texturen wirkt einladender als ein lieblos belegtes Brot. Kleine Details wie ausgestochene Figuren oder bunte Picks können den Unterschied machen, ob die Brotdose leer zurückkommt oder nicht.

Gleichzeitig ermöglicht die Bento-Box, eine ausgewogene Ernährung auf spielerische Weise zu fördern. Sie macht es einfach, Obst und Gemüse genauso selbstverständlich einzubauen wie Brot und Käse. Die kleinen Portionen laden zum Probieren ein, und durch die Vielfalt der Zutaten kommt keine Langeweile auf.

Liebe geht durch die Bento-Box

Auch für erwachsene sind schöne Bentos gleich leckerer.

Für mich ist die Bento-Box mehr als nur ein praktisches Hilfsmittel – sie ist eine Möglichkeit, meiner Familie im Alltag etwas Liebe und Kreativität mitzugeben. Ob ein herzförmiges Sandwich, ein kleines Mutmach-Kärtchen oder ein bunter Obstspieß – all diese kleinen Gesten machen das Mittagessen zu einem Highlight. Und auch ich habe daran Freude gefunden: In der Bento-Box können wir uns kreativ austoben, uns selbst und unseren Kindern etwas Gutes tun und den Tag ein bisschen bunter machen. Auch die Erwachsenen freuen sich über liebevoll angerichtete Mittagessen.

Vielleicht probierst du es ja auch mal aus? Du wirst sehen: Es macht nicht nur deinen Kindern Spaß, sondern vielleicht auch dir selbst – und das morgendliche Vorbereiten der Brotdose wird plötzlich zum Lieblingsritual. Und dann würde ich mich sehr über deine Kommentare freuen – hier kannst du gerne Tipps und Ideen teilen.

Wer übrigens mal sehen möchte, was manch japanische Mutter so zaubert (und sich dafür morgens eine Stunde oder mehr Zeit nimmt), dem empfehle ich dieses unten eingebettete, schon bald 15 Jahre alte, BBC Close-Up Video. Keine Sorge – von solcher Detailverliebtheit und solchem Aufwand bin ich morgens weit (sehr weit!) entfernt.


Disclaimer

In diesem Artikel sind Affiliate Links enthalten. Solltest Du das beschriebene Produkt über einen dieser Links erwerben, bekomme ich eine kleine Provision die in den Erhalt der Website fließt. Für dich entstehen dadurch keinerlei Kosten – der Preis des Produktes bleibt gleich. Ich danke Dir dass Du mich und mein Hobby „Windeln und Workouts“ bei Nutzung der Links unterstützt.

Author

36. Mama vom Mausebär. Weltenbummler, fest verankert in und um Köln. Crossfitter und Eishockeyspielerin. Ernährungs-Besserwisser.

Write A Comment