Strom- und Gaspreise steigen, Lebensmittelkosten werden gefühlt wöchentlich teurer. Zum Glück gibt es viele schöne Sachen die man mit Kindern (fast) kostenlos machen kann um ein bisschen Abwechslung in den Alltag zu bringen. Davon möchte ich euch heute einige vorstellen.

Aktuelle Lage: Kostendruck und Familien

Die finanzielle Situation in Deutschland ist angespannt, vor allem für Familien mit Kindern. Der Kostendruck nimmt zu und lässt immer weniger Spielraum für soziale Teilhabe. Dabei ist es gerade in diesen Zeiten wichtig, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass soziale Teilhabechancen für Kinder und Jugendliche aus finanzschwachen Familien sinken.

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Doch was kann man tun, wenn man kein Geld hat? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, auch ohne Geld sozial teilzuhaben. Aktuell bieten einige Vereine und Organisationen, Bibliotheken oder andere städtische Einrichtungen vielfältige Möglichkeiten für kostengünstige oder sogar kostenlose Freizeitgestaltung. So kann jeder seinen Beitrag leisten und das gemeinsame Leben bereichern – ohne viel Geld auszugeben.

Was bedeutet soziale Teilhabe für Kinder

Kinder sind von Natur aus soziale Wesen. Sie wollen zusammen spielen, lachen und lernen. Soziale Teilhabe bedeutet für Kinder also nicht unbedingt die Teilnahme an teuren Aktivitäten oder den Besitz neuer Spielzeuge, sondern die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Kindern Zeit zu verbringen und Spaß zu haben. Glücklicherweise gibt es auch heute noch viele Möglichkeiten für kostengünstige oder sogar kostenlose Freizeitbeschäftigungen. 

In einer Gesellschaft, in der Konsum und materieller Erwerb immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist es jedoch oft schwer für Kinder, soziale Teilhabe zu finden – ohne dabei viel Geld auszugeben. Außerdem reden weder Kinder noch Eltern gern über finanzielle Engpässe, so dass vielleicht gar nicht klar ist warum Kinder de Ausflug zur Eisdiele plötzlich doch nicht mitmachen können. Umso wichtiger ist es, Kindern Ausflüge und Spiele vorzuschlagen die für alle Teilnehmer kostenlos sind und ohne große Planung von allen wahrgenommen werden können.

Natürlich muss man diese Ideen nicht auf Zeiten beschränken, in denen die Familie oder Freunde knapp bei Kasse sind. Eigentlich sind es ganz alltägliche Unternehmungen, die in keinster Weise weniger Spaß machen, als die, für die man Geld hinblättert. Also auch wenn ihr grad gar nicht auf der Suche nach Tipps für soziale Teilhabe von Kindern und kostenlose Ideen für Auslüge und Spiele seid, weil das Geld knapp ist: Lasst euch inspirieren.

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Soziale Teilhabe ohne Konsum – Ideen und Tipps

Soziale Teilhabe mit Kindern
Kein Konsum, nur Spaß

1. Schnitzeljagd & Geocaching

Ein Dauerbrenner war schon bei mir als Kind die Schnitzeljagd. Von ganz simpel – ein Team geht los und markiert den Weg, das zweite folgt der Spur – bis hin zu lange im Voraus geplanten Rätseln: Alles ist möglich.

Wer nicht selber organisieren möchte, kann sich diverser sogenannter Geochaches – kleine, versteckte Schätze die nach dem Finden auch wieder zurück gelegt werden – bedienen, die fast überall in Deutschland versteckt sind. Tatsächlich haben wir sogar einmal aus Versehen einen bei uns im kleinen Waldstück ausgebuddelt, als die Kinder mit ihren Schaufeln in einem hohlen Baum herumgestochert haben. Ihr wollt bei euch nach einem Geocache suchen? Dann schaut mal hier in die Seite und sucht ob es bei euch in der Stadt etwas zu finden gibt!

2. Ein Ausflug in die Stadtbibliothek

Die Bibliothek ist bei uns immer hoch im Kurs. So sehr, das der Mausebär sich Ausflüge dorthin als Freizeitgestaltung an „besonderen“ Tagen genauso wünscht, wie an einem schnöden Dienstagnachmittag.

Die meisten Stadtbibliotheken bieten Kindern kostenlose Leseausweise, häufig gibt es auch tolle Leseecken wo Puzzle, Bilderbücher oder Tonies direkt vor Ort ausprobiert und vorgelesen werden können.

In den Ferien und auch an speziellen Nachmittagen gibt es auch in vielen Bibliotheken Themennachmittage oder Lesemarathons für Kinder. Das ganze ist bei uns in der Coronazeit ein bisschen eingeschlafen, kommt aber tatsächlich wieder. Fragt doch mal bei euch in der Bibliothek nach, was ansteht!

3. Picnic mit Freunden

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Abwechslung im Alltag – ganz ohne Geld ausgeben.

Picnic machen begeistert alle Kinder die ich kenne. Ganz egal ob im Wohnzimmer bei Regen, im Garten zu Hause oder auf einem Spielplatz mit Freunden. Auf dem Boden sitzen, snacken und trinken, zwischendurch immer wieder turnen und toben – was gibt es besseres?!

Schon die Vorbereitung macht Spaß und kann ganz nebenbei noch lehrreich sein: Obst und Gemüse schnippeln, Dip anrühren, und warum werden Äpfel eigentlich nicht braun wenn man Zitrone darüber träufelt?

Wer einen Bollerwagen besitzt kann mit dem gepackten Picnic und der Kinderschar noch prima bis zum nächsten Spielplatz ziehen und hat so gleich noch ein Abenteuer mehr mit eingebaut. Manchmal sind es die kleinen einfachen Dinge, die begeistern.

4. Floß und Flaschenpost

Wer in der Nähe eines kleinen Gewässers wohnt hat hier einen Heimvorteil – alle anderen können aber trotzdem weiterlesen, denn auch ohne einen Haus-Bach könnt ihr diese Aktivitäten umsetzen.

Für den Bau eines kleinen Floßes sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Zuletzt haben wir kleine Schiffchen aus Korken und Eisstielen gebastelt, daran einen Wollfaden und ein Segel aus einem Stück Serviette oder Stoffresten. Zwei kleine PET-Flaschen könnten genauso funktionieren. Testet verschiedene Materialien und schaut, welches am besten schwimmt oder am weitesten den Fluß abfährt. Wenn bei euch kein Gewässer in der Nähe ist, bereitet eure Floße doch für den nächsten Badetag oder für das Planschbecken vor.

Wenn ihr noch eine durchsichtige, fest zu verschließende und nicht mehr gebrauchte Flasche zu Hause habt, könnt ihr eine Flaschenpost aufsetzen. Schreibt eine Geschichte, malt Bilder oder schreibt einen Brief an den unbekannten Finder und bittet ihn euch zu antworten – alles ist möglich. Danach könnt ihr die Flasche verzieren damit sie gut sichtbar ist. Schmeißt sie bitte nicht einfach in ein Gewässer so sie verschwindet – das gibt nur Müll. Stattdessen empfehle ich euch sie am Rand, gut sichtbar in einem Bach oder See zu platzieren wo auch eure Freunde oder andere Menschen vorbeikommen.

Vermutlich hüpft die Flasche noch ein bisschen weiter, versinkt so aber nicht in den Tiefen. Kein See in der Nähe? Bindet eure Flasche mit einem Faden in einen Baum oder an euren Zaun.

Ihr könnt am Ende der Geschichte auch darum bitten, dass der Finder die Flasche ein Stück mitnimmt und woanders für einen neuen Finder aufstellt. Auf einem zusätzlichen Blatt können die Finder markieren wann und wo sie deine Nachricht gefunden haben – und vielleicht findest Du sie eines Tages ganz woanders selbst wieder!?

5. Malen an und von beliebten Orten

Malen mal (wo)anders.
Malen mal (wo)anders.

Ein bisschen Papier und Bleistifte habt ihr vermutlich alle zu Hause. Schnappt euch einen Block und eure liebsten Stifte und lasst eure Freunde ebenfalls Papier und Stifte mitbringen. Dann trefft ihr euch an einem Ort, den ihr immer gern besucht – den Park, den Spielplatz, den Wald… Und statt dort herum zu toben, setzt euch doch einfach mal mitten hinein und schaut herum. Was seht ihr was euch noch nie aufgefallen ist?

Nehmt euch die Zeit und malt jeder ein Bild von dem was ihr seht. Abstrakt, bunt, nur mit Bleistift, wild oder detailreich. Alles ist richtig. Danach könnt ihr die Bilder vergleichen – habt ihr das gleiche gesehen? Vielleicht könnt ihr sogar untereinander raten, was gemalt wurde. Sicher gibt es auch staunende Passanten, denen ihr eure Bilder erklären könnt. Und dann das Toben nicht vergessen!

Soziale Teilhabe ohne Konsumzwang

In einer Gesellschaft, die stark vom Konsum und der Werbung geprägt ist, kann es schwer sein, sich vorzustellen, wie soziale Teilhabe ohne Konsum aussehen könnte. Doch genau das ist möglich – und zwar auf viel mehr Weisen, als man denkt. Soziale Teilhabe bedeutet nicht zwangsläufig, dass man bestimmte Produkte oder Dienstleistungen konsumiert. Sie bedeutet vielmehr, dass man an der Gesellschaft teilnimmt und mit anderen Menschen interagiert.

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Tatsächlich wird mir aktuell auch anhand unseres Mausebärs immer wieder bewusst, wie stark Konsum uns von Klein auf prägt. Wir versuchen den Kindern so deutlich wie möglich zu erklären, dass wir nichts kaufen was wir nicht brauchen. Dass wir wo es geht auf Plastik verzichten wollen. Das wir ausleihen wenn es möglich ist. Und dass wir ganz definitiv nicht ohne Ziel ins Shopping-Center fahren, um “etwas zu kaufen” nur um des Kaufens Willen. Auch wenn wir grad etwas Taschengeld beisammen haben. Tatsächlich ist das aber gar nicht so einfach, da es auch immer und überall irgendwie was zu konsumieren gibt. Ist euch das auch schon aufgefallen?

Die Frankfurter Rundschau hat bereits 2019 darüber berichtet, dass öffentliche Orte ohne Konsumzwang verschwinden. In der aktuellen Lage mit Inflation, Energiepreiskrise und diversen Unsicherheiten ist das noch tragischer als zuvor. Deshalb ist es wichtig, Kindern zu zeigen dass man auch ohne Konsum und Geldausgeben besondere Dinge erleben kann, die man vielleicht noch gar nicht so kannte. Das schont nicht nur den Geldbeutel sondern lehrt die Kinder auch, dass Spaß nicht immer automatisch Konsum bedeutet. Es fördert die Kreativität und ermöglicht nicht nur den Kindern sondern auch der Gesellschaft drumherum soziale Teilhabe im Alltag.

Soziale Teilhabe ist also keine Frage des Konsums, sondern eine Frage der Haltung und des Verhaltens. Jeder von uns kann etwas tun, um sozialer Teilhabe in unserer Gesellschaft zu fördern – ganz ohne Konsum! Was macht ihr gern, was kein Geld kostet? Und wie sprecht ihr mit euren Kindern über Finanzen, wenn es mal eng ist? Oder über Konsum, und dass wir nicht all das kaufen können was unsere Freund:innen haben – nur weil sie es eben haben. Lasst es mich gern in den Kommentaren wissen.

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Author

36. Mama vom Mausebär. Weltenbummler, fest verankert in und um Köln. Crossfitter und Eishockeyspielerin. Ernährungs-Besserwisser.

2 Comments

  1. Seit dem alles teurer wird, sind wir auch vermehrt in der Natur unterwegs, Fahrradtouren etc. sind sehr beliebt bei den Kids. LG Romy

  2. Geocaching kann ich nur empfehlen! Man braucht eigentlich nur ein passendes Gerät, manchmal reicht schon ein Smartphone, und schon kann die Suche losgehen! Sogar hier auf dem Dorf haben wir einige in der Nähe, die wir mit dem Fahrrad abklappern können! Und in Städten ist die Auswahl noch viel größer! Macht Spaß und manchmal gibt es auch kleine „Geschenke“; die man gegen andere eintauschen kann 🙂

    Liebe Grüße
    Jana

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