Jedes Jahr im November, genauer am 11.11., ist es soweit: Sankt Martin teilt sich den Tag mit der Eröffnung der Kölner Karnevalssession. Die Kinder basteln Laternen und laufen mit ihnen am Martinstag durch die Straßen. Ein Fest zu Ehren des heiligen Martin, aber mittlerweile auch einfach fester Bestandteil des rheinischen Brauchtums – ganz egal welcher Konfession man angehört. Laternen sind nämlich einfach schön, basteln macht Spaß und „Nachtwanderungen“, die dank der Zeitumstellung schon um 17h losgehen können, sowieso.

Falls ihr auch den Martinstag feiert, dann habe ich hier ein paar Tipps und Hintergründe zu dieser Geschichte und der daraus entstandenen Tradition. 

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Woher kommt die Sankt Martins Tradition

Sankt Martin teilt seinen Mantel - eine Skulptur.
Sankt Martin teilt seinen Mantel
Metallskulptur Sankt Martin, Fürstenbergerhofschule, Martinusschule, Weißliliengasse, Mainz 
Foto: © Foto: Gruenschuh | Wikimedia Commons | Lizenz CC BY-SA

Die Sankt Martins Tradition ist eine christliche Tradition, die auf den heiligen Martin von Tours zurückgeht. Martin von Tours war ein römischer Soldat, der im 4. Jahrhundert nach Christus lebte. Er war bekannt dafür, dass er seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat, um ihn vor dem kalten Winter zu schützen. Diese Tat gilt als die Geburtsstunde der Sankt Martins Tradition. Vom Bischof wurde Martin sogar heiliggesprochen. Jedes Jahr am 11. November wird in vielen christlichen Ländern weltweit der Festtag von Sankt Martin gefeiert. An diesem Tag ziehen Kinder mit Fackeln und Laternen durch die Straßen und singen Lieder über den heiligen Martin. In Deutschland ist der Sankt Martinszug eine besonders beliebte Tradition. Viele Kinder nehmen an diesem Umzug teil und freuen sich auf das anschließende Martinsfeuer und den Weckmann. (So heißt er im Brauchtum des Rheinlands. In Westfalen sagt man wohl Stutenkerl… stimmt das?)

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Für die Eltern gibt es neben dem Weckmann noch ein anderes kulinarisches Highlight rund um den heiligen Martinstag: Die Martinsgans. Wer also keine Gänse zu Weihnachten zubereitet, sondern (wie weiter im Osten Tradition) auf Kartoffelsalat und Würstchen zurückgreift, hat schon jetzt im November die Chance auf ein leckeres Festmahl. Wenn auch Sie dieses Jahr am 11. November an einem Sankt Martinszug teilnehmen möchten, gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten. Zunächst einmal sollten Sie sich überlegen, welches Licht Sie mitnehmen möchten. Fackeln sind zwar sehr spektakulär, aber sie können auch gefährlich sein. Wenn Sie sich für eine Fackel entscheiden, sollten Sie unbedingt auf die Sicherheitshinweise des Herstellers achten. Alternativ können Sie auch eine Laterne mitnehmen. 

Welche Laterne darf es am Martinstag sein?

Brauchtum mit Laternenumzug: Tipps für gelungenen Martinstag der KiTa Brauchtum, Köln, Laterne, Musik, Sankt Martin
© Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Wenn auch ihr dieses Jahr am 11. November an einem Sankt Martinszug teilnehmen möchtet, gibt es einige Dinge, die ihr beachten solltet. Zunächst einmal solltet ihr euch überlegen, welches Licht ihr mitnehmen möchtet. Fackeln sind zwar sehr spektakulär, aber sie können auch gefährlich sein. Wenn Sie sich für eine Fackel entscheiden, sollten Sie unbedingt auf die Sicherheitshinweise des Herstellers achten. Deshalb sind Laternen bei den Umzügen das Licht der Wahl – außerdem können Kinder so tolle, kreative Motive selbst basteln. 

Wenn Sie sich für eine Laterne entscheiden, gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten: Zunächst einmal sollte die Größe Ihrer Laterne in etwa der Größe Ihres Kindes entsprechen. So kann Ihr Kind die Laterne gut tragen und verliert sie nicht so leicht. Auch das Motiv Ihrer Laterne ist wichtig: Viele Kinder entscheiden sich für Laternen mit dem Bild des heiligen Martin oder anderen christlichen Symbolen wie Kreuzen oder Engeln. Andere Kinder bevorzugen aber auch Motive wie Tiere oder Sterne. Wichtig ist nur, dass das Kind seine Laterne gerne trägt und stolz auf sie ist! Damit das klappt, gibt es die Stäbe mit dem Licht übrigens auch in verschiedenen Längen. Für die Kleinsten sollten diese nicht länger als 30cm sein.

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Die schönste Laterne, die ich dieses Jahr bisher gesehen habe, war übrigens ein Grüffelo. Wobei wir auch mit unserem Olaf Schneemann für viel Diskussion unter den Kindern gesorgt haben – Elsa ist auch nach all den Jahren noch beliebt. 

Die beliebtesten Lieder zu Sankt Martin

Die meisten der Sankt-Martins-Lieder kennst Du vielleicht sogar noch aus der eigenen Grundschulzeit. Die Texte finden sich überall im Netz, teilweise auch mit Noten, falls ihr in der KiTa oder Grundschule begabte Musiker habt.

Hier unsere Favoriten für den Martinstag

  • Sankt Martin (aber bitte nicht alle 10 Strophen, 3 reichen…)
  • Durch die Straßen auf und nieder
  • Abends wenn es dunkel wird
  • Ich geh mit meiner Laterne
  • Laterne, Laterne (Sonne, Mond und Sterne)

Hier findet ihr Noten für diese und viele mehr!

Worauf am Zug-Tag zu achten ist

Martinsfeuer am Ende des Zuges

Am Tag des Martinszugs sollte man sich an einige Dinge halten, damit der Zug perfekt verläuft und alle Teilnehmer sich wohlfühlen. Zunächst sollte man auf die Uhrzeit achten. Der Martinszug findet traditionell am Abend statt, um 17 Uhr oder 18 Uhr. Wenn man also mit dem Auto anreist, sollte man früh genug losfahren, um rechtzeitig da zu sein. Das gilt insbesondere dann, wenn der Zug nur kurz ist – das ist gerade in den KiTas der Fall. Kontrolliert bevor ihr losfahrt unbedingt die Batterien im Laternenstab, das könnte sonst eine riesige Enttäuschung geben… Ein weiteres wichtiges Thema ist das Wetter. Der Martinszug findet traditionell im Herbst / Winter statt. Auch wenn man spaziert wird es schnell kalt, und insbesondere die Kinder, die nicht selbst laufen, sondern im Kinderwagen geschoben werden, sollten dick eingemummelt sein. 

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Wenn es ein Pferd oder aber ein Martinsfeuer gibt, kümmert euch früh genug um nötige Erlaubnis und ggfs. Sicherungspersonal (zB. Eltern, die neben dem Pferd gehen) bzw. einen Sanitäter, sofern vorgeschrieben. Übrigens freuen sich die Kinder auch immer sehr, wenn man die Geschichte von Sankt Martin, dem Bettler, und dem geteilten Mantel auch nochmal erzählt oder von den größeren Kindern vorspielen lässt.

Zu guter Letzt sollten alle noch bedenken, dass der Sankt Martinszug kein Wettbewerb ist! Es ist vollkommen in Ordnung, wenn ein Kind keine große oder besonders schöne Laterne hat – wichtig ist nur, dass es Spaß macht und alle gemeinsam singen und feiern!

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Singen in der Nachbarschaft

Kinder beim Martinssingen in Köln.
Superbass, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Auch wenn Halloween bei uns immer mehr Einzug hält und das auch riesigen Spaß macht, so möchte ich mit meinen Kindern doch gern die Martins Traditionen ebenso pflegen. Dazu gehört – zumindest im Rheinland – auch das Singen in der Nachbarschaft am Martinstag. Ein Brauchtum, das ich als Kind liebte, wie Karneval, Ostern und Weihnachten. Die Kinder ziehen mit ihren Laternen von Haus zu Haus und singen den Nachbarn die Martinslieder vor. Im Gegenzug bekommen die Kinder von den Hausbewohnern Süßigkeiten, Mandarien oder auch Fruchtriegel / Quetschies für die Kleinsten in ihren Beutel gesteckt. 

Hier in der Nachbarschaft freuen sich besonders die älteren Generationen über die Kinderschar, die tollen Laternen und den Besuch. Es pflegt die Gemeinschaft und man lernt auch immer wieder neue Nachbarn kennen. 

Ein Tipp übrigens, wenn man sich in der Nachbarschaft nicht sicher ist ob diese Tradition (noch) gelebt wird: In WhatsApp Gruppen oder auch per Zettel kann man ankündigen, wann die Kinder der Straße / des Blocks etc. sich zusammentun um „Laterne zu laufen“. Häuser, die mitmachen und gern besungen werden wollen, können dies dann durch ein Licht im Fenster oder eine Kerze an der Haustür kenntlich machen. So stört man niemanden, der Ruhe braucht.

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36. Mama vom Mausebär. Weltenbummler, fest verankert in und um Köln. Crossfitter und Eishockeyspielerin. Ernährungs-Besserwisser.

1 Comment

  1. Als meine Kinder noch klein waren, gingen wir regelmäßig zu Fackelumzügen, sie fanden das unheimlich toll. Solche Bräuche sollten unbedingt beibehalten werden. LG Romy

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