Manchmal, zwischen Arbeit, Training und dem ganzen Trubel des Alltags, gibt es diese kleinen Inseln der Ruhe. Ein Moment, wo du deine Laufschuhe gegen Pantoffeln tauschst und mit den Kids auf dem Sofa kuschelst, um in die faszinierende Welt der Bücher einzutauchen.
Beim gemeinsamen Blättern regen wir nicht nur die kindliche Fantasie an, sondern fördern auch ihre Denkprozesse. Studien bestätigen, Vorlesen stärkt nicht nur die Sprachkompetenz, sondern auch die kreativen Gedanken unserer Kleinen. In diesem Wirbelwind des Lebens sind es genau diese stillen Lesemomente, die eine enge Verbundenheit schaffen und uns zu den wichtigsten Lehrerinnen in ihren Leben machen.
Vorlesen als gemeinsames Abenteuer
In einem Alltag, der einem Marathon gleicht, könnte die Vorstellung, sich in die Bücherwelten zu flüchten, als Illusion erscheinen. Aber hey, das sollten wir genau tun! Denn wir Mamas sind nicht nur in der physischen Ausdauer top, sondern auch klasse Geschichtenerzählerinnen.
Also, tauschen wir die Sportschuhe gegen Pantoffeln und den Sporthelm dgegen eine imaginäre Prinzessinnenkrone. Mit lustigen Betonungen und verstellten Stimmen werden wir zu Heldinnen, die nicht nur von Drachen und Schätzen erzählen, sondern auch von Durchhaltevermögen, Teamgeist und dem Glauben a die eigenen Stärken. Die Verbindung von Vorlesestoff mit unserem Alltag bringt den Kindern näher, wie wir als Familie und Gesellschaft funktionieren – mal super und mal mit Stolpersteinen. Das prägt.
Die Macht der Worte
Wissenschaftliche Erkenntnisse enthüllen, dass das Vorlesen einen regelrechten Feuerwerkskörper an Aktivitäten im Gehirn unserer kleinen Leserinnen und Leser entfacht. Wenn wir mit unserer Stimme Geschichten zum Leben erwecken, geschieht im Hintergrund so einiges mit den neuronalen Verbindungen der zuhörenden Kinder.
Die Sprachentwicklung erfährt einen kräftigen Boost. Während wir vorlesen, saugt das Gehirn der Kinder Wörter, Sätze und grammatikalische Strukturen wie ein Schwamm auf. Diese sprachliche Stimulation wirkt sich nachweislich positiv auf den Wortschatz und die Fähigkeit aus, komplexe Sätze zu verstehen und zu formulieren. Ein solider Grundstein für den späteren schulischen Erfolg wird hier gelegt.
Doch das Vorlesen schult aber nicht nur die linguistischen Fähigkeiten. Die Denkprozesse der Kinder werden durch die komplexen Handlungsstränge in den Geschichten angeregt. Jede Wendung, jedes Rätsel und jeder Charakter erfordert eine aktive Teilnahme des Gehirns. Im Kopf entwickeln sich so neuronal Strukturen, die bei kreativen Denkprozessen und dem Erkennen von Zusammenhängen ein Leben lang benötigt werde.
Ein weiterer faszinierender Aspekt ist die Entwicklung der Empathie und sozialen Intelligenz. Wenn wir mit unseren Kindern über die Gefühle der Charaktere sprechen oder Situationen in den Geschichten analysieren, entsteht eine Brücke zu ihren eigenen Emotionen. Das Gehirn lernt, sich in andere hineinzuversetzen, Mitgefühl zu entwickeln und soziale Interaktionen besser zu verstehen – wichtige Bausteine für das spätere soziale Leben.
Vorlesen als Schlüssel zur emotionalen Intelligenz
Emotionale Intelligenz, oft als EQ bezeichnet, ist die Fähigkeit, Emotionen bei sich selbst und anderen zu erkennen, zu verstehen, zu regulieren und in sozialen Beziehungen einzusetzen. Beim Vorlesen erleben Kinder nicht nur die Handlung der Geschichten, sondern auch eine emotionale Achterbahn. Von Freude über Triumph bis hin zu Trauer und Mitgefühl – die Charaktere durchlaufen eine Palette von Gefühlen, die die Kinder empathisch miterleben. Lustigerweise konnte man das bei meinen Kindern beim Buch der Heule Eule besonders gut sehen: Beide Kinder fingen im Alter von 2-3 Jahren an, mit der Heule Eule zu weinen.
Die Spiegelneuronen im Gehirn der Kinder spielen dabei eine entscheidende Rolle. Diese Neuronen ermöglichen es, Emotionen anderer zu spiegeln und mitzufühlen. Wenn wir als Vorleserinnen mit Begeisterung, Trauer oder Humor die Geschichten zum Leben erwecken, schwingt dieser emotionale Resonanzboden im Gehirn der Kinder mit. Es ist, als würden wir gemeinsam durch ein emotionales Training gehen, das die Grundlagen für Mitgefühl zu anderen legt.
Forschungen zeigen auch, dass Kinder, die regelmäßig vorgelesen bekommen, ein besseres Verständnis für die Gefühle ihrer Mitmenschen entwickeln. Sie können besser zwischen verschiedenen Emotionen unterscheiden und haben eine höhere Sensibilität für soziale Dynamiken. Das Vorlesen wird somit zu einem Schlüssel, der nicht nur die Türen zur Welt der Geschichten öffnet, sondern auch die Tür zu einer tieferen emotionalen Verbindung zu anderen.
Vorlesen stärkt die Eltern-Kind-Bindung
Im rasanten Tempo des Lebens bleibt oft wenig Raum für Momente, die wirklich zählen. Aber inmitten des Trubels gibt es einen Moment, der nicht nur die Zeit ein bisschen anhält, sondern auch eine Verbindung schafft, die weit über die Seiten eines Buches hinausgeht: Die gemeinsame Lesezeit. Quality Time durch das Vorlesen bedeutet nicht nur, die Geschichten zu überfliegen, sondern sich gemeinsam in den Buchseiten zu verlieren. Es ist nicht nur, was wir lesen, sondern wie wir es lesen, wie wir die Geschichten zum Leben erwecken und zu einem Erlebnis machen, das in den Erinnerungen unserer Kinder weiterlebt.
Wissenschaftliche Forschung hat eine faszinierende Dimension der Eltern-Kind-Bindung entdeckt: Die gemeinsame, kuschelige Vorlesezeit vor dem Schlafengehen. Diese Tradition vor dem Zubettgehen ist nicht nur super gemütlich, sondern auch ein Schlüssel, der die emotionalen Verbindungen zwischen Eltern und Kindern auf vielfältige Weise stärkt.
Das entscheidende Hormon dabei ist das sogenannte Oxytocin, oft als „Bindungshormon“ bezeichnet. Studien haben gezeigt, dass körperliche Nähe und Zärtlichkeiten, wie sie beim gemeinsamen Lesen aufkommen, die Freisetzung von Oxytocin stimulieren. Dieses Hormon spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Bindungen und Vertrauen zwischen Eltern und Kindern. Es wird nicht nur während des Stillens freigesetzt, sondern auch beim liebevollen Kuscheln und Vorlesen.
Die gemeinsame Vorlesezeit vor dem Schlafengehen schafft einen Raum der Sicherheit und Geborgenheit. Wenn Eltern ihre Kinder umarmen, während sie in die Welt der Geschichten eintauchen, wird nicht nur die Fantasie angeregt, sondern auch das emotionale Band zwischen Eltern und Kindern gestärkt. Es entsteht ein Gefühl der Verbundenheit, das weit über die Handlung der Geschichten hinausgeht und eine solide Grundlage für ein sicheres emotionales Fundament legt.
Darüber hinaus zeigt die Forschung, dass Kinder, die regelmäßig vor dem Schlafengehen vorgelesen bekommen, eine erhöhte emotionale Intelligenz und ein stärkeres Sicherheitsgefühl entwickeln. Die kuschelige Vorlesezeit schafft nicht nur ein Ritual, das den Übergang vom Tag zur Nacht erleichtert, sondern auch einen Raum, in dem sich Kinder geborgen fühlen und offen über ihre Gefühle sprechen können. In diesem liebevollen Kontext öffnen sich Türen für Vertrauen und Offenheit zwischen Eltern und Kindern, wodurch nicht nur das Vorlesen, sondern auch die Schlafenszeit zu einem kostbaren Moment der gemeinsamen Nähe wird.
Vorlesezeit als Schlüssel zur sicheren Bindung
Die gemeinsame Vorlesezeit vor dem Schlafengehen ist nicht nur eine lieb gewonnene Tradition, sondern auch ein Schlüssel zur Entwicklung einer sicheren Bindung und zum emotionalen Wohlbefinden von Kindern. Wissenschaftliche Erkenntnisse verdeutlichen, dass dieses ritualisierte Kuscheln und Vorlesen vor dem Einschlafen weitreichende Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Eltern und Kindern hat.
Die Schaffung eines entspannten und liebevollen Rituals vor dem Zubettgehen wirkt sich positiv auf den Schlaf aus. Eine entspannte Vorlesezeit fördert nicht nur das Einschlafen selbst, sondern trägt auch dazu bei, dass Kinder besser durchschlafen und sich sicherer fühlen. Dieses Gefühl der Sicherheit ist entscheidend für die Entwicklung einer sicheren Bindung zwischen Eltern und Kindern. Wenn Kinder wissen, dass das Vorlesen vor dem Schlafengehen ein verlässliches Element in ihrem Alltag ist, wird dies zu einem stabilen Anker, der ihnen Geborgenheit und Struktur vermittelt.
Die enge körperliche Nähe während des Vorlesens trägt zusätzlich zur Freisetzung von Oxytocin bei, dem Hormon, das eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Vertrauen und Bindung spielt. Kinder, die regelmäßig vor dem Schlafengehen vorgelesen bekommen, neigen dazu, ein höheres Maß an emotionaler Intelligenz zu entwickeln. Sie lernen, ihre eigenen Gefühle zu verstehen und besser mit den Emotionen ihrer Eltern umzugehen.
Insgesamt wird die Vorlesezeit vor dem Einschlafen zu einem kostbaren Moment der Nähe und Verbundenheit, der nicht nur die Fantasie der Kinder anregt, sondern auch ein starkes emotionales Fundament für ihre Beziehung zu ihren Eltern legt. So wird jede Geschichte nicht nur zu einem Abenteuer im Buch, sondern auch zu einem gemeinsamen Schatz. Ich bin daher auch großer Verfechter Geschichten mit Ritualen zu verbinden, wie das Lesen von Harry Potter in der Weihnachtszeit.
Von einfachen Bilderbüchern zu spannenden Abenteuern
Man muss übrigens keine Romane lesen um die angesprochenen Vorteile des Vorlesens den Kindern mitgeben zu können. Bilderbücher und Wimmelbücher regen die Fantasie ebenso an, wie lange Geschichten. Auch Comics haben ihre Daseinsberechtigung, sind sie doch so oft – gerade für Jungs – der Einstieg ins selbstständige Lesen.
Für die etwas älteren Kinder bieten fesselnde Geschichten die Möglichkeit, wichtige Lebenslektionen zu vermitteln. Heldenreisen, Abenteuer in fernen Ländern und Geschichten von Freundschaft und Zusammenhalt öffnen Türen zu Werten, die das Fundament für das zukünftige Selbstverständnis unserer Kinder legen. Es lohnt sich wirklich, verschiedene Kinderbuch-Serien durchzugehen, bis man eine findet die das Kind wirklich fesselt. Für manche sind das Tafiti oder der kleine Drache Kokosnuss, andere wollen mehr Action mit dem magischen Baumhaus oder der Schule der magischen Tiere. Viele Buchtipps findet ihr auch hier auf meinem Blog.
BUCHTIPP! – Als Mozart & Pocahontas noch Kinder waren
Von mutigen Ideen und großen Träumen. Ein aktuelles Lieblingsbuch bei uns zu Hause kommt mit einem besonderen Kniff daher: Auf jeder Doppelseite ist rechts außen die Seite umgeschlagen und der Inhalt des Abschnitts bleibt verborgen. So kann man erstmal die ganze Doppelseite erkunden und über das Leben eines Kindes lernen – und am Ende stellt sich die Frage: Weißt du wer ich bin? Die Auflösung liegt unter der gefalteten Klappe. Das macht riesigen Spaß!
Eine spannende Reise durch die Kindheit von 25 berühmten Persönlichkeiten, die die Welt verändert haben. Egal ob Künstler, Erfinderin oder Bergsteiger – jeder von ihnen hat mal klein angefangen! Von kreativen Köpfen wie Leonardo da Vinci bis hin zu klugen Wissenschaftlerinnen wie Marie Curie – durch lebendige, kindgerechte Texte und farbenfrohe Illustrationen erfahren die Kinder alles über die Träume, Herausforderungen und Abenteuer der kleinen Entdecker:innen. Das Buch liefert Antworten auf spannende Fragen: Mit welchen Spielsachen hat Albert Einstein gespielt? Welche Sportart haben Jane Austen und ihre Schwester geliebt? Und konnte Frida Kahlo schon immer so gut malen?
Als Mozart & Pocahontas noch Kinder waren – Erschienen im TOPP Frechverlag | 48 Seiten | ISBN-13: 978-3-7358-5311-0 | von: Tomáš Tůma (Autor, Illustrator), Petra Texlová (Autor)
Familientradition “Vorlesen”
Die Vielfalt der Vorlesestoffe hat uns gezeigt, dass jedes Buch eine einzigartige Reise ist, die uns und unsere Kinder prägt. Von den bunten Seiten der Bilderbücher bis zu den tiefgreifenden Geschichten, die Lebenslektionen vermitteln, haben wir als Eltern die Macht, nicht nur Geschichten zu lesen, sondern auch Geschichten zu formen. Mädchen stark wie Pipi Langstrumpf, Männer die eben doch mal Weinen, Astronauten und Entdecker: Bücher geben Mut.
Ich freue mich auf Tipps und Tricks aus euren Vorlese-Traditionen zu Hause. In den Kommentaren dieses Blogs könnt ihr erzählen wie Vorlesen bei euch zu Hause aussieht. Teilt eure liebsten Vorlese-Traditionen, die Bücher, die eure Kinder lieben, und die Momente, in denen Bücher euch begleiten. Denn in der geteilten Freude am Lesen finden wir nicht nur Geschichten, sondern auch eine gemeinsame fantastische Welt.
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